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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zu 'Echinger Beliebigkeiten'

Sehr geehrter Herr Migge,
Sie scheinen mich tatsächlich noch nicht zu kennen: Warum waren Sie "erstaunt" über meine Ihrer Meinung nach "moderate" Antwort vom 08.08.?
Wenn Sie meine Lesermails genau studieren, sind diese durchweg moderat, sprich, angemessen. Ich halte es grundsätzlich so: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallts wieder heraus". Wenn z.B. Herr Müller-Saala oder Herr Lamprechtinger unsachlich schreiben (bei Letzterem haben Sie es ja erkannt), gibts von mir das passende Echo.
Der Hauptgrund, warum ich Ihnen heute zurückschreibe, ist jedoch ein anderer: Sie verteidigen die Ausgliederung des 3. Bauabschnitts aus der Zuständigkeit des ZV "Hollerner See". Sie begründen die Herausnahme damit, dass "für Bereiche, deren bauliche Zukunft offen ist, eine Planfeststellung unsinnig" sei. Diese Logik verstehe ich nicht.
Warum soll es einen kausalen Zusammenhang zwischen der noch nicht geklärten zukünftigen Nutzung des 3. Bauabschnitts mit der Zuständigkeit des Zweckverbands für dieses Areal geben? Natürlich liegt - zumindest für mich - der Verdacht nahe, dass, nachdem sich die Unterschleißheimer Bürger per Bürgerentscheid bereits gegen den Bau einer Therme mehrheitlich entschieden haben und die Gemeinde Eching, vertreten durch den 1. Bgm. Josef Riemensberger, stets die Planungshoheit beansprucht, doch noch eine Therme im Echinger Alleingang geplant und realisiert wird.
Wie Sie richtig festgestellt haben, sind die meisten Echinger Bürger mit ihrer Meinung für oder gegen eine Therme - zumindest in der Öffentlichkeit - sehr still. Genau das war ja auch - bis zum Unterschleißheimer Bürgerentscheid und der von Frau Dr. Hirschmann und dem Ehepaar Holzer im Frühjahr 2010 im ASZ durchgeführten Infoveranstaltung - der ideale Nährboden für die ebenfalls "stille" Planung einer Therme durch die sechs Mitglieder des Zweckverbands, dem Sie angehören.
Es wurden ja auch schon (seit 2003) nicht unerhebliche Mittel (Steuergelder!) in die Thermenplanung investiert. Zur Erinnerung: Im Jahr 2003 fanden, gemeinsam mit dem vom ZV beauftragten Rechtsanwalt Ernst Weidenbusch (der auch Landtagsabgeordneter der CSU für den Wahlkreis München-Land Nord ist) konkrete Vertragsverhandlungen mit einem potentiellen Investor in London statt (siehe meine Frage von 23.01. und Weidenbuschs Antwort vom 30.01.12 bei abgeordnetenwatch.de. Wie man Ernst Weidenbuschs´ Antwort entnehmen kann, hat er für seine beratende Tätigkeit bisher 121.288,86 € vom ZV erhalten (also über 40.000 € von uns Echingern).
Meiner Meinung nach würde es zur Klärung, ob die Echinger Bevölkerung mehrheitlich (!) eine Therme will oder nicht, helfen, wenn möglichst bald in unserer Gemeinde ebenfalls ein Bürger- oder Ratsbegehren zu diesem Thema durchgeführt würde. Dann hätten zumindest die drei Echinger ZV-Mitglieder (Riemensberger, Conen, Migge) eine vom Bürger erteilte Legitimation für ihr weiteres Handeln. Die jetzige Situation im Zweckverband ist für jeden halbwegs logisch denkenden Bürger jedenfalls kaum noch nachvollziehbar.
Zum Schluss noch eine Bemerkung: Ich kann und will nicht beurteilen, ob Sie, wie Sie über sich selbst schreiben, "der erfolgreichste Orstvorsitzende der Echinger CSU-Geschichte" und "vermutlich auch einer der besseren Fraktionsvorsitzenden der letzten Zeit" waren. Das können nur die CSU-Gemeinderäte sicher beurteilen. Was gegen Ihre Selbsteinschätzung spricht: Warum sind Sie denn nicht mehr der CSU-Fraktionsvorsitzende? Erkennen die anderen CSU-ler nicht Ihre (Führungs-)Stärken? Ich zumindest würde über mich selbst niemals ein derartiges Urteil abgeben.
Guido Langenstück
 
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