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ORTSGESCHEHEN

Landwirte sauer über Verpachtung eines Weihers

Mächtig sauer sind die Echinger Landwirte auf Bürgermeister Josef Riemensberger wegen der geplanten Verpachtung des neuen Kiesweihers südlich der A 92. Der Bürgermeister plant ein Konstrukt, den beim Bau des Autobahnzubringers neu entstandenen Weiher an die Ortsgemeinde der Landwirte zu verpachten, mit der Auflage, das Gewässer an den Fischereiverein als Unterpächter weiterzugeben.
Die Landwirte aber wollen keine wie auch immer geartete Erholungsnutzung dort. Zum einen erwarten sie fahrende und parkende Autos und damit weitere Beeinträchtigungen ihrer Flurwege, zum anderen befürchten sie Konflikte der Fischerei mit der angrenzenden Jagd. 'Von den Fischern haben wir nix, aber der Jagdpächter zahlt uns den Pachtschilling', umriss August Handschuh die Problematik.
Riemensberger erläuterte, dass sein Verpachtungskonstrukt die Situation klären könne. Die Landwirte müßten im Unterpachtvertrag mit den Fischern eben klar eine Befahrung der Wege mit Kfz ausschließen. 'Dann sind die Wege gesperrt und bleiben gesperrt', betonte der Bürgermeister, 'und wenn sich Fischer nicht dran halten, wird der Vertrag gekündigt.' Er werde sich jedenfalls in der Vertragsgestaltung 'dafür einsetzen, dass die Zufahrt klipp und klar geregelt' werde. Ansonsten warb er um 'vernünftiges Augenmass'. In der dicht besiedelten Region gebe es keine Ausschließlichkeitsansprüche, argumentierte er. Wenn die Situation zu allseitiger Zufriedenheit geregelt werden könne, wie er das mit seinem Pachtkonstrukt erwarte, müssten eben 'alle ein bißchen zusammenrücken'.
Die Landwirte opponierten dennoch gegen die geplante Pachtkonstruktion, die heute im Hauptausschuss des Gemeinderats nichtöffentlich beraten werden soll. 'Wenn wir gezwungen werden, an die Fischer unterzuverpachten, fehlt mir das Verständnis, warum wir pachten sollen', sagte Georg Riemensperger. Georg Spenger rief dazu auf, den Weiher für die Ortsgemeinde ohne Weitergabe an die Fischer anzupachten. 'Dann fischen wir eben selber', sagte er. Handschuh kündigte an, als flächenmäßig größter Anlieger an dem Weiher werde er einer Verpachtung an die Fischer nie zustimmen.
Scharf kritisiert wurde der Bürgermeister von Georg Riemensperger und Ortsbäuerin Christa Handschuh, weil er bislang immer behauptet habe, der als ökologische Ausgleichsfläche für den Zubringerbau angelegte Weiher werde ausschließlich als Biotop genutzt, 'und nicht als Fischweiher', erinnerte Riemensperger. Riemensberger hielt dagegen, dass 'in einem Biotop in der Regel auch Fische leben'. Wenn die Zufahrt vernünftig geregelt sei, sei es 'unwichtig, ob da mal eine Angel ins Wasser fällt'.

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