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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Südumgehung jetzt'

Südumgehung jetzt nicht
Rührende Erkenntnisse ergab die Bürgerversammlung in Eching. Rührend ist es, wie einfach das Leben aus der Sicht der „Bürger für Eching“ ist. Man muss einfach nur einen Antrag in einer Bürgerversammlung stellen, um zu einer Südumgehung zu kommen, und schon läuft das ganze Projekt.
Und wenn dann noch die Forderung „Südumgehung“ mit der Steigerung "jetzt" potenziert wird, dann darf man sich sicher schon auf eine Umgehungsstraße in den nächsten 1-2 Jahren freuen. Warum ist nur dieser verstockte Echinger Gemeinderat nicht schon früher auf diese simple Idee gekommen.
Alles sehr, sehr seltsam oder doch nicht.
Immerhin stellt die CSU-Fraktion jetzt urplötzlich den Antrag, mit den maßgeblichen Ämtern und Behörden jetzt Verhandlungen zur Verlegung der Staatsstraße 2053 zu führen. Ein Schelm, der dabei Böses denkt.
Diese fehlenden Verhandlungen hatte die Gruppierung BfE in der Bürgerversammlung aber als Ergebnis der eigenen Recherchen vorgestellt. Hat man mit den Ämtern tatsächlich noch nie verhandelt? Das wiederum kann gar nicht sein. Die ältesten Umgehungspläne, die mir vorliegen, sind in den 80èr Jahren diskutiert worden und als undurchführbar abgelegt worden. Wesentliche Kriterien gegen die Umsetzung waren immer schon: a) keine Aussicht auf Genehmigung b) keine Aussicht auf erfolgreiche Grundstückverhandlungen c) keine Aussicht auf Finanzierung verbunden mit möglichst hohen Fördergeldern.
Welches der genannten Argumente hat sich bitte verändert, dass jetzt ein Antrag einer Fraktion vorgelegt wird, die ja nur dann einen Antrag stellt, wenn Aussicht auf Erfolg besteht? Wenn aber Aussicht auf Erfolg besteht, warum wurde der Antrag dann nicht schon früher gestellt?
Jetzt nur auf die fünfte Jahreszeit (Wahlkrampfzeit) zu schielen, wäre nicht ganz fair. Es muss etwas umwerfend Neues passiert sein und nur die BfE war schneller, diese Neuerung in Erfahrung zu bringen, oder wie?
Um das Thema zu beenden, möchte ich feststellen, dass wohl keiner, der heute älter als 50 Jahre ist, eine reelle Chance hat, eine Südumgehung in Eching noch persönlich zu erleben. Ich denke, dass die Genehmigungen noch am ehesten zu erreichen wären. Die Grundstückverhandlung könnten unter Umständen an den ganz wenigen, aber umso besser bekannten Blockadebauern liegen, die ihren Kleinkrieg mit Riemensberger pflegen.
Das größte Gewicht hat sicher die Finanzierungsfrage. Eching ist keine arme Gemeinde und wird sicher niemals eine Förderung von annähernd 75 % erhalten, wie von der BfE vorgebracht. Außerdem darf sich eine Gemeinde nicht über vorgegebene Grenzen verschulden. Dagegen sind aber bereits jetzt die Schulden der Gemeinde Eching sein langer Zeit grenzwertig. Aber nicht, weil BGM Riemensberger versagt, sondern weil die Baumängel aus der Verantwortung der SPD noch immer erdrückend sind und die Sanierungen teuer sind und waren.
Wenn die BfE mit der Überschrift „Umgehung jetzt“ in den Wahlkampf geht, dann sollte man sich das Prospekt gut für die Enkelgeneration aufbewahren. Erstens um sich über so viel Naivität zu amüsieren und auch um nachzuweisen, wie die bis dahin längst verschwundene Gruppierung BfE zum ersten Mal nicht gegen, sondern getreu ihrem Motto „für“ etwas in Eching eingetreten ist.
Dieter Migge (Gemeinderat, fraktionslos)
 
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