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ORTSGESCHEHEN

Millioneninvestitionen - und weiter Bedarf

Am Ort fehlen Kinderbetreuungsplätze. Eching baut gerade zwei neue Kindertagesstätten. Das Konfliktpotenzial dieser beiden Feststellungen liegt in ihrer Verknüpfung begründet: Denn in Eching werden Kinderbetreuungsplätze fehlen – wenn die neuen Kindertagesstätten gebaut sind.
„Wir verbauen neun Millionen Euro, die Häuser sind noch nicht mal aufgesperrt und schon zu wenig“, bilanzierte im Gemeinderat Otmar Dallinger (Freie Wähler), „das ist nicht schön“. Während am neuen Kinderhaus in Dietersheim und an der neuen Kinderkrippe an der Hauptstraße noch die Handwerker zugange sind, hat Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) jüngst akut fehlendes Betreuungsangebot aufgezeigt und ein neues Kinderhaus im Neubaugebiet Eching-West anvisiert.
Die Zahlen der aktuellen Bedarfsprognose hält das Rathaus unter Verschluss, sie werden nicht veröffentlicht. Christoph Gürtner (Freie Wähler) zeigte sich über die Daten jedenfalls „schockiert“. Gegenüber den früheren Prognosen, auf deren Basis man die Millionen-Investitionen in die beiden aktuellen Baustellen beschlossen hatte, seien doch „enorme Abweichungen“ eingetreten, rügte er: „Ich sehe das nicht so locker.“
Angesichts der momentanen Personalnot in den Kindertagesstätten sehe er „ganz große Probleme auf uns zukommen“. Vom Bürgermeister habe man „immer gehört, dass das Angebot ausreichend sei“, nach der Neun-Millionen-Investition zumal.
Riemensberger tat die Kritik als völlig überzogen ab. Mit den Prognosen der Kinderzahlen Jahr für Jahr sei die Gemeinde stets richtig gelegen, argumentierte er, dass sich aber der Bedarf komplett verändere und deutlich höhere Prozentzahlen pro Jahrgang Betreuungsbedarf anmelden würden, das sei mittelfristig nicht absehbar gewesen.
Der Konflikt spiele sich zudem auf hohem Niveau ab, erinnerte er. Mit den beiden derzeitigen Neubauten und dem anvisierten Projekt könne man in Eching „alles auffangen“. Demgegenüber verwies er auf „namhafte Gemeinden im Landkreis, die von Container zu Container wandern“.
„Unsere Vorgehensweise bisher war vernünftig“, wies auch Georg Bartl (CSU) die Attacken der Freien Wähler zurück: „Warum ist denn vor zwei Jahren niemand mit der schlauen Besserwisserei gekommen?“

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