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ORTSGESCHEHEN

Über die Angst und Angstmacherei

von Simon Wankner, Ortsvorsitzender Freie Wählergemeinschaft In Deutschland geht die Angst um. Es ist Zukunftsangst, ausgelöst von zum Teil real existierenden Bedrohungen, mehr aber noch von maßlos vor sich hin posaunenden Politikern und Managern der deutschen Wirtschaft. Außer verantwortungslos übertreibendem Schlechtmachen Anderer fällt der Politik kaum mehr etwas ein; Leute möglichst scharenweise zu entlassen ist zum Paraderezept der Wirtschaftsbosse geworden. Kaum verweigerte die hohe Politik über gut 30 Jahre die allseits bekannten notwendigen Anpassungen und Reformen, schon weiß einer pünktlich zum Aschermittwoch 2005 ganz genau, wer an unserer gegenwärtigen Situation Schuld hat und warum deshalb die NPD wieder stark wird. Nachdenkliche Menschen, Menschen auch, die Zeit ihres Lebens wissenschaftlich mit diesen Themen zu tun hatten, schlagen die Hände über dem Kopf zusammen über soviel Simplifizierung, über so böse Demagogie. Während wir alle so sehr auf die Lösung der offensichtlich vorhandenen Probleme hoffen, erleben wir Bösartigkeit statt nachdrückliches Bemühen um Lösungen. Ähnlich unwürdig führen sich Teile unserer bestimmenden Wirtschaftsführer auf. Von Verantwortung gegenüber Kunden oder dem eigenen Personal ist dort schon lange keine Rede mehr. Die einzige Verantwortung, die dort noch ernst genommen wird, gilt dem Kapital. Dieses zu mehren, dafür ist jedes Mittel recht. Volkswirte sind ob solcher Kurzsichtigkeit entsetzt, denn wo die Menschen kein Geld mehr verdienen, wo sie sich nur noch darauf verlassen können, daß auf Niemanden Verlaß ist, da gibt es nur eine volkswirtschaftliche Entwicklungsrichtung; die nach unten. Wir von der FWG bewegen uns nur selten in solch übergeordneten Bereichen der Politik. Wir erleben aber vermehrt, daß die oben geschilderte Situation auch bei uns im Ort seine Auswirkungen hat. Mutlosigkeit, gar Depression stehen all zu oft Pate bei privaten und öffentlichen Entscheidungen. In Italien sind die Menschen daran gewöhnt, daß von der Politik nicht viel zu erwarten ist. Sie nehmen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand und fahren gut damit. Wir erstarren angesichts solch öffentlichen Versagens immer noch vor Schreck. Schade, denn auch in Deutschland ist es noch gar nicht lange her, daß alle ungefragt und ohne lange nachzudenken angepackt haben. Warum tun wir es nicht wieder? Warum lassen wir uns bremsen von Menschen wie Herrn Ackermann und der angeblich Deutschen Bank, der/die bei Rekordgewinnen glaubt diejenigen loswerden zu müssen, die diesen Gewinn erarbeitet haben? Warum wenden wir uns von solcher Ignoranz nicht einfach ab und legen los?. Wir leben in einem Ort, der klein genug ist, um uns noch gegenseitig zu kennen. Wir haben es in der Hand, uns auch gegenseitig zu unterstützen, auszuhelfen, auch mit Krediten. Denken wir nur 40 oder 50 Jahre zurück: Damals wurde genau so gehandelt und man hatte Erfolg. Laßt uns ernsthaft überlegen, ob dies nicht der Weg ist, die Angststarre zu überwinden, von der oben die Rede war. Ich bin überzeugt, damit kommen wir besser voran, als auf zukunftsträchtige Entscheidungen von Oben zu warten. Sollten sie letztlich doch noch kommen, was ja keineswegs unmöglich ist, um so besser.

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