ORTSGESCHEHEN

Neues Kindergartengesetz fordert organisatorische Änderungen

Die Kindertagesstätten in Eching müssen wohl weitgehend neu organisiert und strukturiert werden. Das neue Bayerische Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz, das Johanna Fütterer aus der Gemeindeverwaltung am Dienstag dem Hauptausschuss des Gemeinderates vorstellte, macht die künftige staatliche Förderung nicht mehr vom Personalstand abhängig, sondern von der Auslastung der Kindergärten. Gefördert werden die Zahl der Kinder und die Zeit ihres Aufenthalts in der Kindertagesstätte. Gemeindekämmerer Dieter Kugler berichtete, dass nach einer überschlägigen Probeberechnung für Eching finanzielle Nachteile zu erwarten seien. Zudem werde sich der Verwaltungsaufwand im Rathaus erhöhen, da zahlreiche Verwaltungsaufgaben von den staatlichen Stellen im Landratsamt auf die Kommunen verlagert würden.
Die Organisation der Kindergärten müsse daher umgestellt werden, kündigte Bürgermeister Josef Riemensberger an: 'Wir können nicht auf der bisherigen Basis weiter machen, man muss wesentlich flexibler werden.' Erste klare Erkenntnis sei etwa, dass Kernzeiten an den Kindergärten eingeführt werden müßten. Im kommenden Kindergartenjahr 2005/06 werde freilich 'in jedem Fall' noch mit den bestehenden Regularien, Satzungen und Gebühren gearbeitet, sagte der Bürgermeister.
Hans Hanrieder erwartet durch diese neuen Zuständigkeiten 'ganz gewaltige Probleme', vor allem werde die nunmehr bei den Gemeinden angesiedelte Bedarfsfeststellung 'ganz schwierig' werden. Wesentliche qualitative Änderungen dagegen würden sich nach Darstellung Fütterers nicht ergeben, da an den Echinger Kindergärten 'schon sehr stark' nach den neuen Qualitätsvorgaben gearbeitet werde. 'Bei uns wird hervorragende Arbeit geleistet, und das wird sich so stark nicht ändern', sagte Dieter Migge. Da vermisste Simon Wankner dann aber doch den Sinn der neuen Regularien. 'Es wird nix besser, aber wir werden gerupft', sagte er, 'dafür brauch ich kein neues Gesetz.' Doie qualitativen Probleme der Schulvorbereitung, wie etwa die sprachliche Förderung fremdsprachiger Kinder werde dadurch nicht angepackt.
(Einen weiteren Bericht über die Zukunft von Spezialeinrichtungen lesen Sie hier.)