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Der Buchtipp: 'Nashville oder das Wolfsspiel'

Der Buchtipp:

Der Buchtipp für den Dezember 2013 vom 'Echinger Bücherladen', diesmal von Kundin Milena Mandausch, 15 Jahre:
 
Antonia Michaelis:
Nashville oder das Wolfsspiel

Svenja zieht zu Beginn ihres Medizinstudiums nach Tübingen in ihre erste eigene Wohnung. Dort findet sie - auf dem Kopf im Küchenschrank stehend - einen verwahrlosten, stummen Jungen, den sie nach dem Aufdruck seines T-Shirts "Nashville" nennt. Obwohl sie schon genug Probleme mit den alltäglichen Schritten in die Selbstständigkeit hat, kann und will sie den Jungen nicht abgeben.
Keiner scheint ihn zu vermissen, und die wenigen Versuche, die sie startet, Hilfe bei sozialen Einrichtungen zu suchen, kommentiert der Junge dadurch, dass er mühsam errungenes Vertrauen wieder verliert und sich in sich zurückzieht. Also fügt sich Svenja in ihre Rolle als Ziehmutter und versucht den Jungen und sich so gut es geht durchzubringen.
Als einige Tage später eine unbekannte weibliche Leiche im Wald gefunden wird, geht es jedoch nicht mehr nur um einen obdachlosen Jungen, sondern um ein Spiel um Leben und Tod. Die Frau im Wald bleibt nicht lange die einzige Leiche in Tübingen...

Für mich ist "Nashville oder Das Wolfsspiel" das erste Buch von Antonia Michaelis,, und ich muss als erstes ihren Umgang mit der Sprache loben. Ihre Erzählweise ist sogartig und poetisch, selbst, wenn sie ganz alltägliche Szenen beschreibt oder nichts sonderlich Spektakuläres geschieht.
Sehr gut gefallen haben mir außerdem die Darstellung von Vertrauen und Freundschaft in diesem Buch. Die Autorin zeigt, dass es sehr lange dauert, bis sich Vertrauen aufbaut, es aber in Sekundenschnelle wieder zerstört werden kann.
Übertrieben und unreflektiert finde ich den Anteil der Szenen körperlicher Liebe und den Umgang der jungen Erwachsenen mit Alkohol und Drogen. Insgesamt eine sehr spannende und lohnende Lektüre für junge Erwachsene.
 
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