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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'In die Regierung oder nicht?'

Schade, von dieser SPD-Veranstaltung erfahre ich erst jetzt. Seis drum.
Dass der Koalitionsvertragsentwurf voller Unverbindlichkeiten und abstrakter Absichtserklärungen strotzt, hat sich dank der Medien (z.B. gestern Abend in "Berlin direkt" (ZDF)) mittlerweile herumgesprochen. Aber welche Alternative hat die SPD denn? Etwa auf Neuwahlen hoffen? Wobei dann das Votum des Wählers missachtet würde.
Eigentlich hat sich die SPD mit ihrem Mitgliederentscheid selbst in eine Situation gebracht, die zu einer innerparteilichen Zerreißprobe werden könnte. Aus falschem Stolz und den Animositäten einzelner Spitzenfunktionäre wurde ein Bündnis mit den LINKEN per sé ausgeschlossen (obwohl jetzt, nach der Wahl, Stimmen in der SPD-Führung laut werden, dass bei der nächsten Bundestagswahl es da kein Tabu mehr geben darf).
Und woher rührt der Bruder-/Schwesterzwist zwischen den beiden Links-Parteien? Einfache Antwort: persönliche Feindschaft zwischen den Herren Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine. Wenn die SPD-Führung schlau wäre, würde sie sich mit Gregor Gysi und Sahra Wagenknecht von den LINKEN sowie der neuen Führungsriege bei den GRÜNEN an einen Tisch setzen und über Alternativen zum Koalitionsvertrag mit der Union verhandeln. Denn rechnerisch könnte die neue Regierung aus SPD, GRÜNEN und LINKEN gebildet werden.
Wenn es tatsächlich zur großen Koalition kommen sollte, prophezeihe ich eines: Angela Merkel wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit zeigen, wer Koch und wer Kellner ist. Dass Frau Merkel eine eiskalt kalkulierende Machtpolitikerin ist, dürfte mittlerweile selbst jeder Genosse begriffen haben.
Guido Langenstück
 
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