ORTSGESCHEHEN

Neue Politik für Eching

Dem Gemeinderat steht bei den Kommunalwahlen im März ein radikaler Umbruch bevor – und dazu braucht's noch nicht einmal den Wähler. Exakt die Hälfte der amtierenden Gemeinderäte wird sich nicht zur Wiederwahl stellen. Damit wird es mindestens zwölf neue Gesichter im neuen Gemeinderat geben, eher mehr, da üblicherweise nie allen Etablierten die Wiederwahl gelingt.
Während SPD und Freie Wähler eher durchschnittlichen Verschleiß zeigen, ist für die dramatische Umwälzung vor allem die faktische Selbstauflösung der CSU-Fraktion verantwortlich. Einer der neun für die CSU 2008 gewählten Gemeinderäte, Dieter Migge, ist schon während der laufenden Mandatsperiode aus der Fraktion ausgeschieden, sechs weitere stellen sich im März nicht zur Wiederwahl: Siegfried Gruber, Hans Hanrieder, Martina Hill, Robert Hofmeier, Kerstin Rehm und Gertrud Servi.
Bei der SPD haben Edmund Conen und Barbara Schefold den Dienst quittiert. FDP-Einzelkämpfer Heinz Müller-Saala tritt ebenfalls nicht wieder an. Die Freien Wähler haben zwar ihre Liste noch nicht fixiert, aber Josef Bohmann wird sicher nicht mehr darauf stehen, Paul Kufner möglicherweise nicht.
Zum Vergleich: bei den Kommunalwahlen vor sechs Jahren sind neun neue Gemeinderäte gewählt worden – und selbst das war schon eine ungewöhnlich hohe Zahl. 2002 aber hatten beispielsweise 21 der 24 amtierenden Gemeinderäte wieder kandidiert und 20 davon wurden auch wieder gewählt.
Fünf Kandidatenlisten sind für die Wahl bereits nominiert, die Freien Wähler haben ihren Aufstellungstermin im Januar. Auch die FDP plant wieder eine Liste, ist aber offenbar noch auf der Suche nach Bewerbern.
Für die "Bürger für Eching" und die "Echinger Mitte" hat dabei diese Woche bereits der Vorwahlkampf begonnen. Als neu gegründete Gruppierungen müssen sie jeweils 180 Unterstützerunterschriften sammeln, um überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden. Dem Ortsverband der Grünen, wie die "Echinger Mitte" in diesem Jahr neu gegründet, bleibt dies erspart, da die Mutterpartei dem bayerischen Landtag angehört und damit jede Untergliederung Startrecht besitzt.