. .

ORTSGESCHEHEN

Viel Verwunderung über Ratspolitik

Über die Sorge um die Zukunft des Hollerner Sees ist ein Grüppchen Echinger in die Kommunalpolitik eingestiegen. Und bei näherem Kontakt mit den Themen und Entscheidungsprozessen am Ort fanden sie dann einiges verwunderlich und verstörend – so sehr, dass sie sich nun als eigene politische Gruppierung engagieren. Bei der Gemeinderatswahl am 16. März stehen die „Bürger für Eching“ nun zum ersten Mal zur Wahl, am Montag im Huberwirt haben sie ihre Kandidaten und Themen vorgestellt.
„Wir wundern uns, wie bei wichtigen Entscheidungen im Gemeinderat alles nach dem Beschlusstext der Verwaltung durchgewunken wird“, sagte die Vorsitzende und Spitzenkandidatin Silvia Jung, „und wie kritische Einwendungen und kontroverse Meinungen der Gemeinderäte am Ende doch wieder die altgewohnte Einmütigkeit finden“. Exemplarisch sei das bei der seinerzeitigen Thermenplanung für den Hollerner See zu verfolgen gewesen, wo „kein politischer Mensch das Stehvermögen hatte, sich in der Öffentlichkeit auch nur mit einer Silbe kritisch zu äußern“.
Wundern müsse man sich schließlich auch, „dass Bürgerbeteiligungen im Ergebnis nie mehr diskutiert wurden“, etwa das Plangutachten zur Ortsmittegestaltung oder die Planungen am Hollerner See. „Wenn so mit Bürgerbeteiligung umgegangen wird, lässt zwangsläufig das Interesse der Bürger an der Gemeindearbeit nach“, rügte Jung. Auch diverse Anträge der „Bürger für Eching“ an den Bürgermeister und die Gemeinderäte seien „allesamt in irgendeiner Schublade liegen geblieben“.
Die „Bürger für Eching“ seien seit ihrer Gründung vor vier Jahren in jeder Gemeinderats- und Ausschusssitzung gewesen und hätten sogar Protokolle geführt, um Entscheidungsprozesse nachverfolgen zu können. Frisch begründet, sei das Ergebnis von knapp elf Prozent Stimmenanteil bei der Bürgermeisterwahl 2010 für Irena Hirschmann ein stolzer Erfolg gwesen, erinnerte Jung. Mit vergleichbaren elf Prozent bei der Kommunalwahl würde man zwei bis drei Sitze im Gemeinderat erringen. „Große Unterstützung“ aus der Gemeinde habe schon die Zulassung zur Wahl getragen, freute sie sich.
Die „Bürger für Eching“ verstünden sich als „parteifreie und unabhängige Gruppierung“, die Kandidaten für den Gemeinderat seien „gute Zuhörer, arbeiten mit gesundem Menschenverstand, haben den Mut, Tabuthemen anzusprechen, sind Teamplayer und sind bereit Zeit zu investieren“. In der Debatte nach der mit Videobeiträgen garnierten Vorstellungsrunde wurde vor allem vorausschauende Planung durch die Gemeinde angemahnt, die Verschuldung kritisiert und der teure Wohnraum.

WetterOnline
Das Wetter für
Eching