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ORTSGESCHEHEN

Donnerstag: Südumgehung, Westerschließung, Nordumfahrung...: Verkehrspolitik

Donnerstag: Südumgehung, Westerschließung, Nordumfahrung...: Verkehrspolitik

Südumgehung, Westerschließung, Nordumfahrung...: Gutachten und Analysen liegen vielfältig auf dem Tisch; wie sehen Sie konkret die nächsten Schritte in der Verkehrspolitik, was muss wann und in welcher Reihenfolge angepackt werden?

Berthold Manke (FDP):  Kurzer Nachtrag zum 05.03.: Gesellschaft bedeutet Vielfalt. Ich bin absolut dafür, dass die Echinger Bürgerinnen und Bürger von engagierten Bürgerinnen und Bürgern im Gemeinderat vertreten werden. Da ist die Anzahl an Gruppierungen nebensächlich, die Sache steht klar im Vordergrund.

Berthold Manke (FDP): Die Ortsumfahrung Dietersheim (B11) gehört auch noch in den Betrachtungsumfang mit dazu.

Herbert Hahner (SPD): Westerschließung: Ein neues Wohngebiet erfordert auch eine angemessene Verkehrserschließung!
Süd- und Nordumgehung: Eine echte Verkehrsentlastung bringen nur beide Umgehungen - die Südumgehung für die Hauptsraße und die Nordumfahrung für die Paul-Käsmaier-Straße. Die verkehrstechnischen, finanziellen und ökologischen Planungen hierzu müssen dringend vorangetrieben werden.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Die Echinger Mitte präferiert ein Stufenkonzept der verkehrlichen Entwicklung für Eching. Zunächst einmal ist klar, dass sämtliche Gutachten noch einmal einer weiteren Überprüfung bedürfen. Die Gutachten müssen angepasst werden an die neue Erschließung des Baugebiets Eching-West. Danach wird es sinnvoll sein, in der Planung zunächst stufenweise vorzugehen und die verkehrlichen Entwicklung abzuwarten.
Die erste Stufe der Planung ist der Bau der Erschließungstraße für das Baugebiet Eching-West. Diese Straße sollte möglichst an der Staatsstraße zwischen dem Krimmer-Gelände und in dem Ortsende beginnen, bereits mit einer Erschließung der Grundstücke. Hiermit ist schon ein Teil der Erschließungsstraße und deren Finanzierung gesichert.
In einem weiteren Schritt ist dann mit einer Kreisverkehrregelung der Mastenweg anzubinden, damit der Verkehr vom Echinger Westen nicht mehr durch die Echinger Mitte oder die Kreuzung der Paul-Käsmaier-Straße laufen muss. Gleichzeitig muss weiter darauf gedrängt werden, dass die versuchsweise Sperrung des Lkw-Verkehrs auf den ganzen Tag ausgeweitet wird.

Patrick Mücke (FW): Genau in der Reihenfolge Westerschließung, Südumgehung und dann die Nordumfahrung.
Die Westerschließung soll jetzt zeitnah umgesetzt werden. Bezüglich der Südumgehung soll im Vorfeld das erstmal bei der Regierung beantragt werden. Parallel dazu Gespräche mit Grundstückseigentümer führen, als Beispiel hierfür ist die Verlängerung des Mastenwegs zu sehen. Die Nordumfahrung ist laut einem Gutachten im Moment nicht relevant.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Die Umfahrung für Dietersheim ist natürlich ebenso wichtig. Wir sehen aber auch, dass die Natur, die uns zur Erholung dienen soll, nicht unangemessen verbaut werden darf. Für Dietersheim müsste hier ebenfalls geprüft werden, ob nicht auch hier ein LKW-Fahrverbot erreicht werden kann. Eine Umfahrung von Dietersheim wäre dann, wenn diese Möglichkeit ausscheidet, an der Westseite in der Ortslage zu planen. Dies müsste unabhängig von einer Anbindung an Eching in einer parallelen Planung entstehen.

Michaela Holzer (BfE): Die Lösung der Verkehrsprobleme ist eines der wichtigsten Themen für Eching. Bereits seit Jahrzehnten wird hierüber immer wieder gesprochen - meist vor der Wahl. Danach werden die Ansätze nicht weiterverfolgt. Eine kurzfristige Verbesserung wäre durch ein ganztägiges LKW-Durchfahrtsverbot zu erreichen. Es gibt ausreichend Alternativen. Die Hauptstraße wird meist von Mautflüchtlingen genutzt.
Mittelfristig muss an einer Umfahrung weiter gearbeitet werden. Welche Variante die beste Lösung ist (Süd- oder Nord/Westumfahrung), muss sich noch zeigen. Wichtig wäre auch die Anbindung des Gewerbegebietes Eching-Nord, um den Durchfahrtsverkehr auf der Paul-Käsmeier-Straße zu reduzieren.
Die Umfahrung für Dietersheim ist bereits beschlossen und sollte so schnell wie möglich realisiert werden.
Die Erschließung des neuen Baugebietes Eching-West von der Staatsstraße her ist dringend notwendig und kurzfristig mit dem Baugebiet zu realisieren. Dadurch kann eine Ausfahrtmöglichkeit nach Westen geschaffen werden, die man auch nutzen kann, wenn man nach München muss (über Mastenweg und Garching-Nord). Eine solche Erschließung ist auch bereits im Gemeindeentwicklungsprogramm von 2003 enthalten.
Mich überraschen die Stellungnahmen der SPD und der FW, dass sie nun für die Westerschließung sind. Bei der Abstimmung über das Bürgerbegehren war das nicht so eindeutig!
 
Bertram Böhm (Echinger Mitte): Bei den Freien Wählern, hier Herrn Mücke, ist der Wunsch der Vater des Gedankens - allein die Gemeinderäte der Freien Wähler lehnen konkret die Forderung der Bürgerinitiative Baugebiet Eching-West ab, die gerade gleichzeitig für die Umsetzung des Baugebiets die Westerschließung fordert.

Christoph Gürtner (FW): Sehr geehrte Damen und Herren, die Freien Wähler setzen sich schon seit langem für eine Südumgehung in Eching ein. Dabei war von Anfang an klar, dass dies ein Projekt ist, welches es über viele Jahre zu stemmen gilt. Nach der letzten Gemeinderatswahl und zur Bürgermeisterwahl wurden wir scharf für unsere Pläne, insbesondere von der CSU, kritisiert. Wie vielen vermutlich bekannt ist, hat jüngst plötzlich die CSU die Südumgehung für sich entdeckt. Das dies kurz vor der Wahl geschah, war wohl reiner Zufall.
Die Freien Wähler sehen die Südumgehung jedoch nicht singulär, sondern als Teil unseres Verkehrskonzeptes, welches ausführlich unter www.fw-eching.de zu besichtigen ist. Als wichtigen Bestandteil sehen wir dabei die Umfahrung in Dietersheim. Da im Moment die B11 durch Dietersheim abgestuft werden soll, müssen Gelder von der Regierung für eine Instandsetzung der Ortsdurchfahrt bereitgestellt werden. Schaffen wir es, die übergeordneten Behörden davon zu überzeigen, dass diese Gelder viel sinnvoller in eine Ortsumgehung zu investieren sind, kann es gelingen, eine Umgehung für Dietersheim für einen von der Gemeinde stemmbaren Preis umzusetzen. Eine Chance, die sich wohl auf lange Sicht kein weiteres Mal bieten wird.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Gerade die etablierten Gruppierungen wie Freie Wähler, CSU und SPD, gehen dem Verhandlungsgeschick des Bürgermeisters stets auf den Leim. Aus den Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern berichtet der zweite Bürgermeister Hanrieder, dass die Grundstückseigentümer Marktpreise verlangen würden. Wie nunmehr aus den Prozessakten des Rechtsstreits zwischen der Bürgerinitiative und der Gemeinde Eching und den von der Gemeinde vorgelegten Protokollen zu entnehmen ist, verlangt allein der Sohn des Bürgermeisters für seine Grundstücke für den Bau der Erschließungsstraße volle Marktpreise! Zum “Dank" für diese Loyalität lehnen die Fraktionen der CSU, der Freien Wähler und zum Teil der SPD den Antrag für einen Ratsentscheid von mir und das Bürgerbegehren ab.

Sylvia Jung (BfE): Herzlich willkommen im heutigen Wahl-Chat. Der erste Schritt sollte die Entlastung durch das Durchfahrtsverbot für LKWs  sein, die nicht als Ziel- oder Quellverkehr in Eching anfallen. Zählungen haben ergeben, dass 90 % nur LKW-Durchfahrtsverkehr ist. Dafür sammeln wir gerade Unterschriften und haben eine Demo geplant, bei  der wir hoffentlich viele Leute auf die Straße bekommen. Diese Maßnahme kostet nur ein Bruchteil einer Umgehungsstraße, die sich Eching in der jetzigen und zukünftigen Finanzlage  sowieso nicht leisten kann.
Es ist ein teurer Autobahnanschluss Ost installiert, wir haben das Neufahrner Kreuz und damit genug Anschlussstellen für den umlaufenden LKW-Verkehr. Die Kraftfahrer nehmen die Ortsdurchfahrt, um sich die Autobahn-Maut zu sparen. Das sollten wir nicht weiter hinnehmen. Keine neue Forderung und trotzdem schon lange auf die lange Bank geschoben. Die Zuständigkeiten der Behörden werden hin und her geschoben. Es muss als Einzelmaßnahme  gesehen und danach gehandelt werden. Dazu ist der eindeutige politische Wille aus dem Rathaus nötig und die nötigen Schritte einzuleiten.
Der geplante sechsspurige Ausbau der A 92 wird eine gewisse Entlastung bringen.
Das Nahverkehrsnetz sollte weiter ausgebaut und das Radwegenetz in Eching und zu den Ortsteilen und Nachbargemeinden  verbessert werden. Überhaupt sollte sich jeder von uns fragen  ob man immer mit dem Auto fahren muss. Die Eigenverantwortung jedes Einzelnen  und da nehme ich mich nicht aus, ist gefragt.
Die innerörtliche Entwicklung kann mit Gestaltungsmaßnahmen in der Ortsmitte ebenfalls Einfluss auf den Verkehrsfluss nehmen und die Attraktivität für durchfahrende PKWs mindern.
Der Bau der Umgehungsstraßen bedeutet Landschaftsverbrauch, schränkt unsere Bewegungsfreiheit in den Grünzonen noch mehr ein und zieht evtl. weiteren Verkehr an, der dort sonst nicht anfallen würde.
Außerdem nimmt keiner freiwillig eine Umgehungsstraße, wenn der direkte und kürzere Weg durch den Ort ist.
Ich kenne die Gutachten nicht im Detail, um überzeugende Argumente für den Bau von Umgehungsstraßen zu sehen.

Anette Martin (SPD): Die SPD-Fraktion hat sich schon immer für die Westerschließung eingesetzt. Vor allen Dingen für eine möglichst schnelle Umsetzung.

Patrick Mücke (FW): Wichtig bei den immer wieder besprochenen Umfahrungen, welche wir unbedingt benötigen (!), dass wir jetzt Dietersheim mit der B11 vorpeitschen und zwar so, dass auch der Verkehr nicht erst durch den Ort und dann rausgeführt wird, sondern gleich vor dem Ort wegbewegt wird. Pläne hierfür haben wir ausgearbeitet und vorgelegt. Parallel dazu die Regierung einschalten bezüglich der vollständigen Südumfahrung für Eching. Wichtig ist auch der Norden der Gemeinde, wo wirklich viel Verkehr stattfindet. Es gilt hier weiter zu beobachten, um dann entsprechende Schritte abzuleiten. Sei es die Belastung der Paul-Käsmaier-Straße durch das Gewerbegebiet oder auch der Durchgangsverkehr in Günzenhausen durch die B13.

Gertrud Wucherpfennig (SPD): Das Bürgerbegehren war so formuliert, dass die Rathausjuristen den Gemeinderäten dringend abrieten, zuzustimmen! Die Westerschließung an sich haben wir unterstützt und versucht, auf den Weg zu bringen. 

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Auch die Dietersheimer Umgehungsstraße wird nicht morgen gebaut sein. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Schulwege sicherer werden. 

Leon Eckert (Grüne): Verkehrspolitik besteht nicht allein aus dem Bau von Straßen. Mein erster Schritt wäre es, die derzeitige Busanbindung des Bahnhofes mit Eching-Ost und Garching zu verbessern, so dass diese aktraktiver werden und sich der Individualverkehr auf den ÖPNV verlagern kann. Dazu gehört ein höherer Takt sowie verbesserte Abfahrtszeiten, so dass auch Berufstätige, die in Eching Ost arbeiten, oder Studenten aus Garching dieses Angebot nutzen.

Anette Martin (SPD): Die Umfahrungen sind langfristige Projekte. Wir müssen aber jetzt schon mit intelligenten Verkehrsführungen anfangen, den Verkehr zu steuern. Außerdem brauchen wir eine Verbesserung der Radwegeverbindungen und eine intensive Förderung des Radverkehrs. Wir müssen darauf drängen, dass der öffentliche Personennahverkehr verbessert wird, um die Pendler auf den ÖPNV zu bringen.

Irena Hirschmann (BfE): Der Verkehr ist seit Jahrzehnten ein immer größeres Problem, das Gutachten von Prof. Kurzak hat uns die Zahlen 12.000 Fahrzeuge auf der Hauptstraße und 12.500 auf der Paul-Käsmeier-Straße geliefert. Die probeweise und für ein Jahr befristete nächtliche Sperrung für LKWs, angekündigt 14 Tage vor der Bürgermeister-Wahl 2010, ist längst abgelaufen. Die Beschilderung ist noch da, wie es weitergeht, wird im April 2014 entschieden, wie mir Herr Wegscheider vom Landratsamt Freising persönlich sagte. 
Aber vom angekündigten „LKW-Stop, wir haben es geschafft, Josef Riemensberger“, wie es viele in Eching erhofft und geglaubt haben, ist nichts zu sehen. Die großen Gefahren für Kinder und alle anderen, die täglich über die 2053 queren, sind da, sowie der Lärm, Feinstaub und Abgase. Keiner der Gemeinderäte hat diesen Punkt in den letzen Jahren im Rat angesprochen und verfolgt, obwohl es in den Wahlprogrammen aller Parteien aufgenommen wurde.
Die BfE hat in der Bürgerversammlung am 10.10.2013 einen Antrag an den Bürgermeister Riemensberger und alle Gemeinderäte gestellt, dass alle „notwendigen Schritte unternommen werden sollen, das Durchfahrtsverbot für die LKWs in Eching auch tagsüber durchzusetzen". Bis heute haben wir keine Antwort von der Gemeinde bekommen, obwohl laut Gemeindeordnung ein Antrag innerhalb von drei Monaten auf der Tagesordnung des Gemeinderates behandelt werden muss. Der Landrat Schweiger hat hier auch 2010 Hoffnungen geweckt, nichts ist dabei herausgekommen. Nun sammeln wir Unterschriften und für den 10.4.2014 haben wir eine Demonstration gegen die durch Eching fahrenden LKWs angekündigt. Die Durchfahrtssperre für LKWs wäre der erste, schnelle und wirksame Schritt gewesen. Über die nächsten Schritte muss im Gemeinderat und mit den Bürgern gesprochen und schnell entschieden werden.
Dietersheim bekommt hoffentlich die Umgehung, das wünsche ich den Bürgern sehr. Für Günzenhausen muss ein Konzept entwickelt werden, auch hier sind die Probleme mit dem Verkehr sehr groß.
Die Anbindung Eching-West halte ich für wichtig, denn die Baugebiete werden die jetzt schon schwierige Situation im Westen verschlimmern. Im Gemeindeentwicklungsprogramm ist diese Straße seit langer Zeit vorgesehen. Nur es passiert nichts. Bis auf den Antrag der CSU, der fast zeitgleich und fast gleichlautend mit dem meinigen (gestellt im der Bürgerversammlung 2013) im Gemeinderat eingebracht wurde.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Das Thema Nordumfahrung ist sicher schwieriger zu lösen als das der Westerschließung und der Südumfahrung. Bei der Nordumfahrung geht es zunächst darum, ein Einbahnstraßenkonzept zu entwickeln, das auf Basis der vorhandenen Routen auf der Südseite der S-Bahn und auf noch zu entwickelnden Routen auf der Nordseite der S-Bahn zu bauen ist. Der größere Schritt, der wohl länger dauert, ist dann eine Überquerung der S-Bahn mit einer Brücke über die Verlängerung von der Westerschließung kommend.

Christoph Gürtner (FW): Liebe Frau Holzer,  hätten Sie genau aufgepasst, wäre Ihnen nicht entgangen, dass die Freien Wähler sehr wohl immer für eine Westerschließung waren. Allerdings ließ sich eine Erschließung vor einem Baugebiet aufgrund fehlgeschlagener Grundstückverhandlungen nicht realisieren. Auch eine Enteignung wäre hier nicht möglich. Daher sind die Freien Wähler zwar weiter für eine Westerschließung, aber möglichst nah am Ortsrand. Dann wäre es möglich, weitere kleinere Wohngebiete auszuweisen und eine solche Erschließungsstraße über Erschließungskosten der Bauwerber zu finanzieren. Wer uns dafür kritisiert, soll erstmal erklären, wie er einen Grundstücksverkauf auf der ursprünglichen Trasse 1. erzwingen und 2. bezahlen will!

Patrick Mücke (FW): Herr Böhm nicht schimpfen, lassen sie uns gemeinsam eine Lösung erarbeiten. Das Ziel dieses Wahlchats ist es doch, die gedachten Lösungen zu präsentieren.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Zur Stellungnahme der SPD zur Westerschließung ist mitzuteilen, dass offenbar der SPD an einer zeitnahen Umsetzung nicht gelegen ist. Sie treibt weder die Erschließung von der Staatsstraße her an, noch schaut sie dem Bürgermeister auf die Finger. Hätte die SPD wirklich eine Westerschließung zeitnah gewollt, dann hätte sie in dem Anliegen des Ratsentscheids oder des Bürgerbegehrens zugestimmt. Bereits gestern habe ich hierzu ausgeführt, dass es eine genau gegenteilige Ansicht gibt zur juristischen Einschätzung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens, die nicht nur ich teile, sondern auch Herr Dr. Schönfeld, der die Bürgerinitiative im Rechtsstreit gegen die Gemeinde vertritt. Letztlich ist das Problem doch nur ein Grundstückseigentümer, der Marktpreise verlangt: der Sohn des Bürgermeisters.
Und wenn dies auch so bliebe, so könnte doch eine Erschließungstraße auch weiter nahe am Ort gelegen sein, wobei dann andere Grundstückseigentümer betroffen sind. Diese sind alle dem Bau der Straße aufgeschlossen. Dass die Gemeindeverwaltung hier diesen Ansatz nicht aufgreift, heißt doch klar, dass die Verwaltung, das heißt der Bürgermeister, diese Erschließungstraße nicht will. Auch die SPD und die Freien Wähler oder die CSU kümmern sich nicht um diese Alternative!

Leon Eckert (Grüne): Der Bau von Straßen bedeutet immer einen enormen Eingiff in die Natur. Außerdem stellt dies einen großen finanziellen Aufwand für die Gemeinde dar. Deswegen sollten wir uns alternative Lösungen suchen, um efektiv den Vehker zu verringern und zu verlagern. Dazu gehört neben der Stärkung des ÖPNV auch die Atraktivitätssteigerung der Gemeinde für Fahradfahrer. Durch die Umgestaltung von Nebenstraßen zu Spielstraßen und Tempo-30-Zonen könnnen wir den motorisierten Individualvekehr aus den Wohngebieten heraushalten. Der Neubau von Straßen sollte immer erst die letzte zu wählende Option sein.

Patrick Mücke (FW): Entschuldigung für die Frage, aber wo ist eigentlich die CSU? Es wurden alle eingeladen, oder? Ich empfinde es für ein wichtiges Medium, wo der Bürger auch im Detail nachlesen kann. Schade!

(Anmerkung der echinger-zeitung.de: selbstverständlich in gleicher Form wie alle anderen!)

Sylvia Jung (BfE): Innerörtlich darf es nicht mehr vorkommen, dass Neubaugebiete ohne ein funktionierendes Verkehrskonzept geplant werden, was den anfallenden Verkehr nicht vernünftig zu- bzw. abführt. Die Straßen müssen von den Schulkindern sicher überquert werden können.

Carsten Seiffert (SPD): Zur Verkehrspolitik gehört nicht nur die Verringerung/Vermeidung des Durchgangsverkehrs (LKW-Verbot - angeblich ja schon lange geschafft, wenn man sich an den letzten Wahlkampf erinnert). Auch Carsharing kann uns dabei helfen, den Verkehr zu reduzieren. Damit Carsharing angenommen wird, müssen genug Fahrzeuge einfach erreichbar sein. Weit vorne ist dabei beispielsweise die Stadt Karlsruhe: fast zwei Carsharing-Fahrzeuge pro 1000 Einwohner. Das wären in Eching etwa 28 Carsharing-Autos - das nur, um das Potential aufzuzeigen.

Carsten Seiffert (SPD): Auch eine Echinger Mitfahrbörse ist anzustreben.

Michaela Holzer (BfE): Zur Westerschließung: Bei der Flächennutzungsplanänderung wurde von allen Fraktionen im Gemeinderat - auch von der SPD und den FW - dagegen gestimmt, dass die Westerschließung mit aufgenommen wird. Und, Herr Gürtner, ich glaube, dass ich in den Gemeinderats- und Ausschusssitzungen schon immer gut aufgepasst habe. Man kann natürlich immer äußern, dass man für etwas ist. Wenn man bei der Abstimmung dann aber doch dagegen stimmt, ist das nicht nachvollziehbar. Beim Bürgerbegehren wäre eine andere Abstimmung durchaus möglich gewesen, es gab ja auch eine zweite juristische Meinung.

Anette Martin (SPD): Eine Westerschließung, die nach und mit den weiteren Baugebieten entwickelt wird, dauert von der Staatsstrasse bis zur Hollerner Straße circa 20 Jahre.

Siglinde Lebich (Grüne): Meines Erachtens wäre es sinnvoll, die Verkehrsthemen in ein fundiertes Verkehrskonzept zu integrieren, das allen Verkehrsteilnehmern Rechnung trägt und dabei die Wirtschaftlichkeit und den Ressourcenverbrauch inhaltlich abbildet. Danach muss man entscheiden, welche Art von Verkehrmaßnahme nachhaltige Verbessung für die Bürgerinnen und Bürger bringt. Dazu ist es auch wünschenswert, die Absprache mit den Nachbargemeinden zu vertiefen und daraus eine sinnhafte Planung abzuleiten. Eine Gesamtschau auf die geplante Ortsentwicklung ist vorzunehmen.

Patrick Mücke (FW): @Leon; Das Thema ist aus meiner Sicht bei dem wirklich krassen Verkehrsaufkommen nicht, das nur die Bürger aus der umliegenden Region durchfahren, sondern weit mehr. Ich gebe Dir Recht, es sollte zweite Wahl sein, aber zigtausende Autos… die kommend nicht nur von nebenan.

Leon Eckert (Grüne): Ich bin dem Neubau von Straßen generell kritisch gegenüber eingestellt. Erfahrungen auch in unserem Landkreis, z.B Westtangente Moosburg zeigen, dass teure und aufwendige Umfahrungen oft nicht angenommen werden. Unser Ziel sollte es sein, durch intelligente Lösungen eine Abmilderung des Verkehrsaufkommens zu schaffen. Mautflüchtlinge kann es nur geben, solang der Staat dies auch zulässt. Deswegen sollte sich die Gemeinde im Rahmen ihrer Beteiligung im Gemeindetag für eine LKW-Maut auch auf Bundesstraßen und Staatsstraßen einsetzen. Eine Verringerng der Geschwindigkeit innerhalb des Ortes für Autos auf 30 km/h senkt ebenfalls die Attraktivität für den Durchgangsverkehr.

Irena Hirschmann (BfE): Die Anbindung von Dietersheim und Eching an die U-Bahn wäre ein wichtiger Ansatz zur langfristigen Lösung und Verbesserung des ÖPNV, die auch der OB Eschenbacher in Freising unterstützen will. Mit ihm habe ich kurz nach seiner Wahl darüber gesprochen. Das bedeutet aber, dass die Verhandlungen mit der Nordallianz auch anlaufen.

Christoph Gürtner (FW): Sehr geehrter Herr Eckert, über wieviele Straßen verfügen wir denn in Eching noch, die nicht bereits auf "Tempo 30" reduziert sind? Meines Wissens sind es nur die Hauptstraße und die Dietersheimer/Paul-Käsmeier-Str. Da bleibt zumindest in Eching nicht mehr viel zu reduzieren. Was die Stärkung des ÖPNV angeht, will ich Ihnen grundsätzlich recht geben. Allerdings ist hier ein einzelnes Handeln äußerst schwer. Eching koordiniert hier meist sein Vorgehen in einem gemeinsamen Zweckverband mit Neufahrn. Eine Koordination mit den Nachbarn ist hier sehr wichtig, kann aber auch dazu führen, wie aktuell beim Projekt einer schnelleren Anbindung an Garching, dass der Partner (Neufahrn) nicht mitzieht. Oder auch, dass eine schnellere Anbindung oftmals aufgrund der verkehrlichen Gegebenheiten zu einem auch nur annähernd wirtschaftlich annehmbaren Preis nicht möglich ist. Daher verzichten die FW in diesem schwierigen Umfeld auf konkrete Versprechungen.

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Es ist sehr schwierig, ein Thema sachlich und sachgerecht zu diskutieren, wenn populistische Behauptungen in die Welt gesetzt werden. Lösungen müssen jetzt im Vordergrund stehen.

Michaela Holzer (BfE): Ich vermisse hier auch die CSU, vor allem ihre neuen Kandidaten. Dieser Chat ist doch eine gute Möglichkeit, sich zu den für Eching wichtigen Themen zu äußern. Vielen Dank an Herrn Bachhuber für diese gute Idee!

Axel Reiß (Grüne): Ich habe jahrelang Car Sharing genutzt. Am Bahnhof gitbt es ein StadTeilAuto. Aber wer dieses nutzt, fährt mit dem Auto durch Eching! Car Sharing ist also leider keine Lösung.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Herr Seiffert hat absolut recht, wenn man auch die wichtigen Punkte der Verringerung oder Vermeidung des Verkehrs ansehen muss. Ich bewundere ihn und seine Familie, die schon seit Jahren ohne PKW vor Ort auskommen und alles mit dem Fahrrad oder anderen Verkehrsmitteln einkaufen.
Dies kann noch besser geschehen, wenn unser Fahrradwegenetz tatsächlich ausgebaut wird. An Engstellen sollte auf der einen Seite ein Gehsteig aufgelassen werden, um den Gehweg auf der anderen Seite zu verbreitern. Hier fehlt es an Visionen, um ein echtes Fahrradwegekonzept umzusetzen. Dies gilt es für die Echinger Mitte, in der nächsten Wahlperiode zu realisieren.

Leon Eckert (Grüne): Von den Vetretern der Straßenbauer erwarte ich mir eine dezidierte und belastbare Darstellung über die finanzelle Machbarkeit dieser Straßen.

Patrick Mücke (FW): Liebe Bürgerinnen und Bürger, zu dem Thema haben wir (FW) uns ausführlich Gedanken gemacht und auch schriftlich festgehalten. Schauen Sie sich unser Konzept an (www.frei-in-eching.de), welches wir in den nächsten sechs Jahren anschieben werden. Am kommenden Montag werden wir das auch nochmal im Detail im Huberwirt um 20 Uhr präsentieren. Es ist für uns eines der wichtigen Kernthemen! Wir wollen und werden alles erdenkliche dafür tun, so dass nicht nur Worte und Worte den Raum füllen, sondern Taten sprechen lassen. Der Verkehr nimmt zu und wir haben in allen Ortsteilen eine Ortsteilung und das muss aufgehalten werden! Einen schönen Abend und vielleicht (hoffentlich) bis Montag. Einen schönen Abend.

Berthold Manke (FDP): Für mich gibt es zwei grundsätzliche Aspekte bzgl. der zukünftigen Verkehrspolitik. Zum einen geht es um die Entlastung stark belasteter Ortsteile in der Gemeinde und zum anderen um eine verbesserte Anbindung der Ortsteile mit dem öffentlichen Nahverkehr. Die Bürgerinnen und Bürger werden die Handlungsbedarfe sicherlich unterschiedlich bewerten, daher sollte ein gesamthafter Fahrplan “gemeinsam“ im Gemeinderat besprochen und verabschiedet werden. Bei der Planung der Verkehrsmaßnahmen sollten wir auch über den Tellerrand der Gemeinde hinaus schauen, um stimmige Lösungen in Verbindung mit den Nachbargemeinden und dem Landkreis zu erarbeiten. So hat zum Beispiel die angedachte Ortsumfahrung Dietersheim (B11) eine Auswirkung auf die Anbindung der Gemeinden Eching und Neufahrn und damit auf den südlichen Landkreis Freising. Mir wurde mehrfach der Wunsch einer verbesserten Anbindung der Ortsteile mit
dem öffentlichen Nahverkehr rückgemeldet. Bis dato ist dies an den Kosten gescheitert. Hier gilt es alle denkbaren Alternativen neu zu bewerten, z.B. Rufbus, Ruftaxi, Gemeindebus gesponsert durch Werbefläche auf dem Bus, etc.. Zusätzliche Möglichkeiten für mobile Bürger bietet der Ausbau des Radwegenetzes. Dies hätte auch einen positiven Effekt auf die Freizeitmöglichkeiten im Gemeindegebiet.

Carsten Seiffert (SPD): ...vermisst eigentlich jemand die CSU? Genauso viel Inhalt wie im Gemeinderat...

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Insgesamt dürfen langfristige Planungen für Umgehungen nie als Alibi dafür dienen, dass kurzfristig notwendige Verkehrsmaßnahmen nicht umgesetzt werden.

Irena Hirschmann (BfE): Das Verkehrsproblem ist in Neufahrn nicht geringer. Dort wird ein neuer Bürgermeister gewählt, vielleicht wird hier die Zusammenabreit besser funktionieren als bisher.

Axel Reiß (Grüne): Wenn man den Chat liest und die Diskussionen im Gemeinderat berücksichtigt, sollte ein Gesamtkonzept zu erstellen möglich sein. Das Problem ist, dass die Einzelmaßnahmen sich über Jahrzehnte erstrecken und teilweise außerhalb der direkten Beschlussfähigkeit der Gemeinde liegen. Dadurch unterliegen die Einzelmaßnahmen der alltäglichen Auseinandersetzung um die aktuelle Politik und werden oft Opfer kurzfristiger Interessen. Deshalb liegen viele Konzepte und Gutachten oft lange Zeit ungenutzt in der Schublade.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Ein Verkehrskonzept, wie immer es auch aussieht, sollte auch der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden. Alle guten Ansätze nützen nichts, wenn gegen den Bürgerwillen regiert wird. Dies betrifft genauso die Entwicklung, die im Konsens mit allen Bürgerinnen und Bürgern von Eching erfolgen muss. Wir haben in unseren Reihen in der Gemeinde viele kluge Köpfe, die uns viel Geld und Zeit ersparen können bei der Entwicklung von innovativen Verkehrskonzepten.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Sehr geehrter Herr Mücke, vielen Dank für die Angebote zur Kooperation. Die Bürgerinitiative und wir als Echinger Mitte schlagen schon lange diese Lösung vor, die Erschließungsstraße näher am Ort zu bauen. Nur so geht etwas in der Realität voran. Dazu sollten wir aber gemeinsam das Baugebiet Eching-West erst einmal auf Eis legen und erst die notwendigen Straßen bauen. Erst dann wird man glaubwürdig. Und wer einmal genau die Zahlen des Echinger Haushalts gelesen hat, der weiß, dass der Bürgermeister es eilig hat mit dem Verkauf der Grundstücke der Gemeinde: er braucht das Geld zur Finanzierung seiner aus dem Ruder gelaufen Kosten der Großprojekte! Und ich verspreche Ihnen jetzt schon, dass, soweit die Planungen von uns gestoppt werden, der Bürgermeister mit Kassenkrediten arbeiten muss. Seine Finanzplanung ist desolat und wird auf dem Rücken der Bürger ausgetragen. Vielleicht ist es auch besser, dass die CSU offenbar hier an diesem öffentlichen Chat nicht teilnimmt. Sie hat absolut an Glaubwürdigkeit verloren.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Populistische Lösungen, d.h. die Lösung des Volkes, sind eigentlich immer ganz gut. Soweit als Populismus die wahrheitsgemäße Äußerung bezeichnet wird, so soll dies wohl einen falschen Eindruck erwecken. Jede Gruppierung muss sich an ihren Taten messen lassen.

Anette Martin (SPD): Die SPD-Fraktion hat ein Gutachten beantragt, um die Notwendigkeit der Westerschließung zu begründen. Dies ist zwingend erforderlich, um den Bau der Strasse durchzusetzen.

Damit ist der Chat für heute beendet. Der nächste Wahl-Chat auf der echinger-zeitung.de ist morgen, Freitag, wieder um 17 Uhr live online.

Hier geht es zum Wahl-Chat vom Mittwoch: warum braucht es sieben Listen?

(Die Chat-Regeln: Jede Gruppierung ist selbst dafür zuständig, ob, wie, wie schnell, wie ausführlich und wie engagiert sie sich am Chat beteiligt. Ebenso bleibt völlig frei, wer antwortet. Jeder Beitrag wird unbearbeitet - bis auf erkennbare Tipp- oder Kommafehler - in Echtzeit online gestellt.
Der besseren Verständlichkeit wegen liest sich der Chat von oben nach unten, also der aktuellste Beitrag steht immer unten.)

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