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ORTSGESCHEHEN

Freitag: Wohnungsbau, Neubaugebiete

Freitag: Wohnungsbau, Neubaugebiete

In Dietersheim stehen zwei überdimensionale Neubaugebiete kurz vor dem Startschuss, in Eching sind mit „Eching West" und dem Lückenschluss zwischen Rewe und Bahn an der Böhmerwaldstraße ebenfalls zwei Neuausweisungen von Bauland eingeleitet.
Wie sollen die beiden Echinger Wohngebiete gestaltet werden und wie geht es danach weiter mit Baulandausweisungen: wo und in welcher Geschwindigkeit?


Sylvia Jung (BfE): Herzlich willkommen im heutigen Polit-Chat. Es ist bemerkenswert, wie zurückhaltend die CSU ist. Hat die stärkste Partei Echings zu wichtigen Sachthemen der Ortspolitik wirklich nichts zu sagen? Ist es Arroganz oder Ignoranz gegenüber diesem Medium oder gar beides? Das, was uns die Presse hier anbietet,  ermöglicht Bürgernähe und ist ein Teil der allseits geforderten Transparenz. Die CSU geht selbstverständlich davon aus, dass sie wieder als stärkste Kraft mit den meisten Sitzen im Rathaus vertreten ist. Trotzdem und trotz allem.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Ebenso herzlich willkommen allen Leserinnen und Lesern zum heutigen Politik-Chat! Nach den schrittweisen sanften Entwicklungsstufen in Dietersheim und nördlich der Rewe ist der nächste Schritt der weitere Ausbau im Echinger Westen. Das Baugebiet Eching-West ist nur der erste Schritt, so dass von der Staatsstraße 2053 die Weiterentwicklung Echings zwingend erforderlich ist.

Herbert Hahner (SPD): Wichtig ist beim Wohnungsbau die Berücksichtigung der Interessen der verschiedensten Bevölkerungsschichten - soziale Interessen, ökologische, energetische, verkehrstechnische und demografische.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Die Gestaltungen der neuen Wohnbaugebiete sind jedenfalls, was das Gebiet nördlich der Rewe betrifft, und das Baugebiet Eching-West, im wesentlichen abgeschlossen. Gestaltungsspielräume bestehen nur noch im weitergehenden Umgriff zwischen der Hollerner Straße und der Staatsstraße 2053.

Leon Eckert (Grüne): In Eching stehen große Veränderungen in den nächsten Jahren an. Die nahegelegene Landeshaupstadt München und der Flughafen ziehen immer mehr Menschen in diese Region. Trotzdem sollten wir mit Maß wachsen. Denn durch den enormen Zuzug muss die Infrastruktur erweitert werden. Dies erzeugt hohe Kosten für die Gemeinde. Wir Grünen stehen für ein Wachstum mit Maß, denn viele bereits bestehende Probleme werden durch den Zuzug noch verstärkt. So kommt es zu zusätzlichen Verkehrsbewegungen und einem zusätzlichen Bedarf an Betreungsplätzen. Wir Grüne denken, dass die derzeitigen Ausweisungen für längere Zeit den Bedarf für die Gemeinde abdecken. Vor der Ausweisung neuer Gebiete sollte - wie es auch im Baugesetzbuch steht - die Innenentwicklung Vorang haben. In Eching gibt es viele freie Flächen auch innerorts, die zum Entwickeln der Gemeinde ausreichen.

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Bei der sprunghaften Bevölkerungsentwicklung in Dietersheim muss dringend darauf geachtet werden, dass die Integration der Neubürger funktioniert. Vereine, Veranstaltungseinrichtungen müssen dabei von der Gemeinde stärker unterstützt und gefördert werden.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Die Echinger Mitte hat in ihrem Programm „Agenda 2020" für die Weiterentwicklung Echings unter Punkt 4 den Wohnungsbau besonders hervorgehoben. Es geht dabei nicht nur um die räumliche Gestaltung, sondern vor allen Dingen auch um inhaltliche. Wir brauchen einen von der Gemeinde geführten genossenschaftlichen Wohnungsbau, der preiswertes Wohnen in Eching ermöglicht und altersgerechte Wohnkonzepte, die ein angenehmes Miteinander von Alt und Jung zu erschwinglichen Mieten realisiert. Die CSU und die Freien Wähler haben hier keine Visionen.

Irena Hirschmann (BfE): Das Bauen und Wohnen ist in Eching sehr, sehr teuer geworden. Der Grund: keine Konzepte, keine Kontinuität in der Entwicklung der Gemeinde. Die Zeiten, wo nach dem sogenannten Echinger Modell gebaut werden konnte, sind seit 20 Jahren vorbei und ich hoffe sehr, dass der kommende Gemeinderat entsprechende Baumodelle auf den Weg bringt. Junge Familien mit Kindern müssen wieder eine Chance bekommen, in Eching zu bauen und zu wohnen. In den genannten von der Gemeinde geplanten Baugebieten ist leider keine Rede von einem alters- und behindertengerechten Bauen. Eine so sprunghafte Entwicklung wie in Dietersheim bringt auch Probleme mit sich. Formen wie der Gemeindebau, Genossenschaftsbau und der soziale Wohnungsbau müssen wiederbelebt werden, denn der Druck steigt seit langem. Außerdem muss auch der ÖPNV gleichzeitig vorangetrieben werden, d.h. U-Bahn-Anbindung für Dietersheim und Eching.

Oliver Schlenker (FW): Guten Abend liebe Chatbesucher, es geht heute um die Neubaugebiete, nicht um die Beteiligung der einzelnen politischen Gruppierungen am Chat. Zu Dietersheim  möchte ich zuerst einmal feststellen, die Neubaugebiete hier sind nicht überdimensional (weder zu groß noch zu klein dimensioniert), sondern dem Siedlungsdruck entsprechend angepasst.

Berthold Manke (FDP): Die Region München mit ihrer starken Wirtschaftskraft zieht nach wie vor die Menschen an. Damit das Wohnen in dieser Region/in Eching bezahlbar bleibt, benötigen wie mehr Wohnraum.  Das stetige Verdichten aufgrund der sehr hohen Grundstückspreise auf immer kompaktere Wohnräume hat für mich die Grenze erreicht bzw. zum Teil auch schon überschritten. Die Kunst ist es, in hoch verdichteten neuen Siedlungsgebieten ausreichend attraktive Freiflächen für die gemeinsame Nutzung zur Verfügung zu stellen, so dass die neuen Wohngebiete ein lebenswertes Wohnumfeld darstellen in dem sich die Menschen Wohl fühlen können.

Patrick Mücke (FW): Das hauptsächliche Baugebiet in Eching sehen wir im Westen. Das muss vorangetrieben und zeitnah ausgeführt werden. Parallel dazu die Planungen bei der Böhmerwaldstraße im Detail, die Planungen (welche im Rathaus ausliegen) anschauen und bewerten. Keine kreativen Alleingänge von der derzeitigen Mehrheitsfraktion im Gemeinderat. Hier ist eine Gruppierung gemeint.
In Dietersheim stehen zwei wichtige Baugebiete an. Einmal bei den Isarauen und dem Südwesten. Das ist für das kleine Dorf gewaltig. Man muss hier aufpassen, dass der Dorfcharakter nicht verloren geht. Hier ist es wichtig, die Integration von Neubürgern zu unterstützen. Die Wohngebiete schauen wie folgt aus: Reihenhäuser, Doppelhaushälften, Mehrfamilienhäuser plus zudem eine Kindertagesstätte. Weitere Details liegen aber in der Gemeinde aus. Auch wichtig ist hier, den bezahlbaren Wohnraum zu berücksichtigen, aber das ist ein anderes Thema.

Carsten Seiffert (SPD): Die Gemeinde Eching betrieb mal eine vorbildliche Baulandpolitik. Kernpunkte: Das "Echinger Modell", das von vielen Gemeinden im ganzen Land übernommen wurde: günstiges Bauland für junge Echinger Familien. Dazu: eine gesunde Mischung aus Eigenheimen, Wohnungen und sozialem Wohnungsbau. Das muss dringend wieder so werden.
 
Michaela Holzer (BfE): Bei den neuen Baugebieten wäre es zum einen wichtig, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, d. h. nach dem Echinger Modell, sozialer Wohnungsbau, Genossenschaftsbau usw. Die normalen Preise können sich viele nicht mehr leisten und müssen deshalb aus Eching wegziehen.
Zum anderen muss bei der Planung auch das Thema Energie eine Rolle spielen, d. h. es sollten gewisse Vorgaben bei der Energieversorgung und Bauweise gemacht werden.
Ein weiteres Thema ist die vernünftige Verkehrserschließung neuer Baugebiete. Über Eching-West wurde ja gestern schon diskutiert. Beim neuen Baugebiet an der Böhmerwaldstraße sind ebenfalls Probleme bei der Erschließung zu erwarten. Die Kreuzung Paul-Käsmeier-Straße/Schlesierstraße ist jetzt schon stark frequentiert.
Es gibt in Eching immer noch einige größere Baulücken im Innenbereich, z.B. an der Lohhofer Straße oder Hollerner Straße. Diese sollten erst geschlossen werden, bevor Eching im Außenbereich weiter wächst.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Dreh- und Angelpunkt bleibt bei der Entwicklung im Echinger Westen die Erstellung und der Bau der Erschließungstraße zur Staatsstraße 2053. Kommt die Straße nicht, so droht der Verkehrskollaps an den beiden Hauptkreuzungen in Eching an der Paul-Käsmaier-Straße und der Kreuzung Heidestraße/Bahnhofstraße. Die Echinger Mitte unterstützt daher nachhaltig die Bürgerinitiative Baugebiet-Eching-West, die sich für ein elementares Grundanliegen aller Echingerinnen und Echinger einsetzt: die Verkehrsentlastung auf der Hauptverkehrsader Echings, der Hauptstraße.

Anette Martin (SPD): Der Bebauungsplan zum Gebiet nördlich von Rewe wird erst in der nächsten Bauausschusssitzung erneut behandelt. Die SPD-Fraktion lehnt 500 qm große Parzellen für Einfamilienhäuser - wie von der Verwaltung vorgeschlagen - ab. Dies ist bei der heutigen Wohnraumnot vollkommen unangemessen.

Axel Reiß (Grüne): Nach Meinung der Grünen ist es notwendig, in neuen Baugebieten ökologisch zeitgemäß (z.B. Passivhausstandard) sowohl Geschoßwohnungsbau als auch EFH als auch Reihenhäuser errichten zu können. In Eching benötigen wir auch sozial geförderte Wohnungen für alle Einkommensgruppen. Modelle des Mehrgenerationswohnens, z.B. in genossenschaftlicher Finanzierung, müssen ebenso möglich sein.
Innerhalb der Baugebiete sollten die Straßen als Spielstraßen ausgewiesen werden. Die gemeindliche Infrastruktur hat der wachsenden Bevölkerung Rechnung zu tragen.

Gertrud Wucherpfennig (SPD): Die SPD-Fraktion hat einen Antrag gestellt, in den neuen Wohngebieten  sozialen Wohnungsbau zu berücksichtigen. Zusätzlich haben wir angekündigt, dass in den nächsten Baugebieten Genossenschaftsbau mit eingeplant werden soll. Sozialer Wohnungsbau ist seit vielen Jahren in Eching nicht mehr vorhanden.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Frau Dr. Hirschmann darf ich danken für den unterstützenden Beitrag zur Entwicklung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. Allen Leserinnen und Lesern darf ich hier unser Programm der Echinger Mitte zur Lektüre anbieten: www.echinger-mitte.de/Agenda.html. Es enthält die wichtigsten Ziele, die Eching bei einer weiteren Entwicklungen angreifen muss.

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Die Neubaugebiete in Dietersheim brauchen Planungssicherheit: Von den Bebauungsplänen darf nur in Ausnahmefällen abgewichen werden.

Irena Hirschmann (BfE): @Berthold Manke: wollen Sie also in die Höhe bauen (Hochhäuser) oder wollen Sie, dass mehr Bauland ausgewiesen wird? Was ist diesbezüglich für Sie die Kunst?

Berthold Manke (FDP): Ergänzend zu dem gestalterischen Aspekt und dem Ausbau neuer Wohngebiete möchten wir vor allem auch bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dazu gehört eine überlegte Gemeindeentwicklung aller Ortsteile, die Wiederbelebung des Einheimischen Modells sowie die Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften.

Sylvia Jung (BfE): Der Bebauungsplan gibt die Vorgaben zum jeweiligen Baugebiet. Er ist wie ein Gesetz, das einzuhalten ist. Die vielen Änderungen im letzten Baugebiet in Dietersheim haben gezeigt, dass die bestehende Planung lückenhaft bzw. mit Mängeln behaftet war. Abgesehen davon, dass Dietersheim in der Dimension überschnell wachsen wird, sollten die Planungen besser durchdacht werden. Insbesondere auch im Hinblick auf alternative Energieversorgung, wozu die planerischen Voraussetzungen geschaffen sein müssen. In dieser Verantwortung sehe ich die Bauverwaltung. Im Moment sehe ich zudem  die Gefahr, dass der dörfliche Charakter in Dietersheim gänzlich verloren geht.
Auch in Eching West ist das Thema Energieversorgung durch gemeinschaftliche regenerative Energiesysteme in die Planungen nicht mit einbezogen. Die Ausrichtung der Dachflächen sollte auch die Energiegewinnung über Photovoltaik optimieren. Die Verkehrserschließung mit der Verkehrsführung über die Hollerner Straße oder den Klosterweg ist keine akzeptable Lösung.
Eching West, ehemals als "Eching Grünwald" bezeichnet, ist es anscheinend immer noch, weil keine Baulandvergabe im bekannten Echinger Modell an die Grundstückserwerber weitergegeben wird. Das würde ich mir aber sehr wünschen, damit auch junge Familien die Chance haben, Eigentum zu erstellen.
Die Bebauung hinter Rewe wird bei der jetzigen Planung zur Hinterhofbebauung, die durch die Lage immer mindere Wohnqualität haben wird. Die Beeinträchtigung durch die Bahn und den Verkehr auf der Paul-Käsmeier-Straße gibt ihr übriges dazu. Hätte man vorausschauend geplant, wäre der Rewe-Riegel nicht wie eine lange Mauer davor gesetzt worden, sondern mit einer Öffnung zum Wohngebiet dahinter entstanden.
Dass hier geförderter Wohnungsbau entstehen soll, ist sehr rühmlich, doch warum an dieser Position? Für mich hätte der Reweriegel nahe der Bahn mehr Sinn gemacht. Wenn die Gemeinde hier das Grundstück für den sozialen Wohnungsbau vergibt, dann aber in einer guten Qualität: barrierefrei, helle Wohnsituationen schaffen, Energiekonzepte einplanen…. 

Patrick Mücke (FW): Wir geben Frau Martin bezüglich dem “Grünwald von Eching” recht. Wir erinnern uns an manche Aussagen vom Oberhaupt. Die Flächen sollten kleiner sein. Es sollte um bezahlbareren Wohnraum gehen. Die Fläche ist eine knappe Ressource und wir sollten diese effizient und bedacht nutzen.

Siglinde Lebich (Grüne): Die derzeitige Infrastruktur verträgt keine weitere Ausweisung von Baugebieten. Erst ist es notwendig, das Gemeindeentwicklungsprogramm zusammen mit einem passenden Verkehrskonzept fortzuschreiben, ehe weitere Baugebiete entstehen sollen. Dies gilt sowohl für Eching als auch für seine Ortsteile.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Michaela Holzer pflichte ich gerne bei, wenn inhaltlich auch eine energetische Veränderung in unseren Denk- und Planungsprozessen stattfinden muss. Der Bürgermeister verweigert sich hartnäckig, hier das Ruder für eine energetische Planung im Ort in die Hand zu nehmen. Zunächst hat er den Bau von Solardächern auf öffentlichen Anlagen verweigert, unter anderem auch auf der Grund- und Mittelschule. Angeblich seien die Dächer nicht tragfähig. Diese von mir initiierte energetische "Wende“ musste natürlich blockiert werden. Oder das Verständnis fehlte. Letztlich stellten dann Bürgermeister Riemensberger und seine Verwaltung doch fest, dass das Dach auf der Grund- und Hauptschule tragfähig sei für eine Solaranlage. Die Anlage wurde mit der Bürger-Energiegenossenschaft Freising gebaut. Aber selbst einspeisen und als Unternehmer auftreten in eigenen Sachen will er nicht. Dies gestützt von der rückständigen Fraktion der CSU.
Anträge, die von der CSU-Fraktion gestellt wurden, alle gemeindlichen Anlagen bei Neubauten mit Solaranlagen zu versehen, sind scheinbar nur für das Schaufenster gedacht. Bei den Planung des neuen Kindergartens in Dietersheim versagten die Umsetzungskräfte für die Energiewende bei der CSU kläglich.
 
Carsten Seiffert (SPD): Ein moderates Wachstum für Eching, wie im Gemeindeentwicklungsprogramm vorgesehen, ist weiter anzustreben. Leider ist das in der jüngeren Vergangenheit nicht geschehen. Dabei würden wir von neuen Baugebieten profitieren: 1. Dadurch, dass Eigenheimerwerb für junge Echinger ermöglicht wird. 2. Dadurch, dass ein maßvoller Zuzug für eine Belebung des innerörtlichen Lebens sorgt. 3. Dadurch, dass die Einnahmen aus der Einkommensteuer steigen.

Oliver Schlenker (FW): Der Lückenschluss an der Böhmerwaldstraße ist eine Notwendigkeit, dieses Gebiet aufzuwerten und natürlich auch den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Hier geht die Planung in die Richtung einer guten Mischung aus Geschoßwohnungsbau und Reihen-, Doppel- und Einzelhausbau, die ich persönlich begrüße.

Irena Hirschmann (BfE): @Carsten Seiffert und @ Axel Reiß – das „Echinger Modell“ als ein jedoch weiterentwickelter Teil der zukünftigen Baugebiete und Passivhausstandard – das schließt sich ja nicht aus, aber da müssen in Zukunft die Kräfte gebündelt werden. Die Nachverdichtung und die nötige Infrastruktur – das werden große Aufgaben für den zukünftigen Gemeinderat sein.

Dr. Jürgen Schechler (SPD): Dietersheim braucht dringend einen langfristigen Ortsmitteplan: Einrichtungen für Bürgerveranstaltungen, Sport und Bildung sowie Einkaufsmöglichkeiten müssen bereits heute angegangen werden.

Christian Murko (FW): @ Herr Böhm, wir bezeichnen Träume nicht als “Visionen”, sondern denken langfristig, vernetzt und ganzheitlich. Unsere realisierbaren Visionen können Sie sehr gerne unter www.frei-in-eching.de anhand unserer Themenschwerpunkten nachlesen.

Carsten Seiffert (SPD): Ich freue mich sehr darüber, wieviele der "Neuen" hier unsere jahrelang betriebene Bau- und Wohnungspolitik unterstützen - stimmt mich optimistisch!

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Bei allen sichtbaren Veränderungen in Eching bei den Neubaugebieten darf nicht vergessen werden, dass in der Nachverdichtung ein erhebliches Potenzial steckt. Auch hier ist die Gemeinde und der Gemeinderat aufgefordert, in der Ortsmitte ein Wohnkonzept zu entwickeln, in dem die Atmosphäre sich ändert, in dem es Spaß macht, auch einmal mittags am Bürgerhausplatz, im Herzen Echings, einen Kaffee zu trinken und bummeln zu gehen. Die Menschen, die nach Eching ziehen, wollen nicht nur in einer Schlafstadt leben, sondern auch vor Ort ihr Leben genießen. Zum bereits viel beschwörten Vereinsleben gehört dabei auch eine angenehme Einkaufsatmosphäre bei den Echinger Betrieben. Die nunmehr verstärkt wieder kommende Kaffeehauskultur hat in dankenswerter Weise mit dem Zuzug von Ratschillers einen neuen Anfang gefunden.

Sylvia Jung (BfE): 500 m² große Grundstücke hinter Rewe anzubieten, lässt nur Gewinnmaximierung vermuten. Wer ist denn bereit, in dieser Lage bei den Grundstückspreisen so viel Geld auszugeben? Das Gebiet eignet sich auf Grund der Lage meiner Meinung nach nur noch für den Geschosswohnungsbau, mit kleineren Einheiten, die nicht unbedingt langfristig bewohnt werden.

Herbert Hahner (SPD): Über eine energetisch anspruchsvolle Bauplanung kann die Gemeinde einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Passivhäuser z. B. "sparen" Energie über viele Jahrzehnte hinweg.

Carsten Seiffert (SPD): @Irena Hirschmann, @Axel Reiß: Klar, das lässt sich super verbinden. Niedrigenergiehäuser sowie Gemeinschaftslösungen bei der Energieversorgung sollten Teil der Planung sein.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Es gibt natürlich noch weitere Gebiete, die einer Baulandplanung zugänglich sind. Weiterentwicklungsflächen in kleinerem Umfang gibt es in Günzenhausen als auch am Geflügelhof. Hier ist noch der Bedarf zu ermitteln und zu prüfen, ob nicht Stück für Stück in angemessener Form in diesen Gebieten auch hier über eine Erweiterung des Wohnungsbaus nachgedacht werden kann. Die Stadt München prangert zurecht in den vergangenen Jahren die Umlandgemeinden an, dass diese zu wenig für den Wohnungsbau tun.

Leon Eckert (Grüne): Wir Grüne wollen neue Anreize auch bei der Gestaltung neuer Baugebiete setzen. So wollen wir die Fokusierung auf das Auto als primäres Mittel zur Fortbewegung durch Anreize wie eine Fahradstellplatzverordnung und autofreie Siedlungen, die Bürger und Bürgerinnen dazu bewegen, in Eching zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren, ändern. Dazu müssen wir langfristig die generelle Sicht auf diese Art von Projekten ändern und nicht Wohnbaugebiete schaffen, in denen man vom Auto abhänig ist.

Michael Obermeier (Grüne): Bei der Ausweisung neuer Baugebiete sollen Grünflächen zu gemeinschaftlichem Anbau sowie ausreichend Spiel- und Begegnungsflächen neben autofreien Spielstraßen als Standard vorgesehen werden. Dies ist umso dringlicher, als anscheinend überwiegend junge Familien zuziehen.

Bertram Böhm (Echinger Mitte): Ja, lieber Carsten Seiffert, was Frau Dr. Hirschmann und mich anbetrifft, so kennen wir ja noch aus der Zeit von Dr. Enßlin und unserer Arbeit in der SPD-Fraktion die Bauplanungen und deren Realisierung im Interesse aller Echingerinnen und Echinger. Die jetzige SPD-Fraktion hat es jedoch nicht verstanden, weder mit der Fraktion der Freien Wähler, noch mit anderen Fraktionen, ihre Ziele nachhaltig und mit Nachdruck umzusetzen. Das ist ja der Grund, warum nunmehr die anderen Interessengruppen zurecht entstanden sind.

Siglinde Lebich (Grüne): Wir hoffen sehr, dass die Vielfalt der Ideen im neuen Gemeinderat wieder vorgebracht werden.

Sylvia Jung (BfE): Herr Dr. Schechler, nicht nur Dietersheim hätte schon längst einen Ortsmitteplan gebraucht, den auch Ihre Fraktion nie eingefordert hat. Es gibt dort keine Ortsmitte mehr. Die hat man zugebaut und das ist nicht mehr heilbar. Auf dem gleichen Weg ist man jetzt auch in Eching. Man hat in Eching sogar zugelassen, in einem laufenden Bebauungsplanverfahren am Stachus eine Bebauung zu genehmigen, die nur der Gewinnoptimierung des Grundstückbesitzers dient und einer Ortmitteentwicklung diametral entgegensteht. Alle Gemeinderäte haben trotzdem zugestimmt.
 
Bertram Böhm (Echinger Mitte): Natürlich fehlt es in Eching auch an einem Fahrradwegekonzept. Das muss selbstverständlich in allen Baugebieten mit umgesetzt werden.
Ich darf mich für die Echinger Mitte bei allen Leserinnen und Lesern bedanken. Wir freuen uns auch weiterhin über Ihr Interesse, auch an unseren Informationsständen in den kommenden Wochen. Bitte stellen Sie uns auch dort Ihre Fragen und Wünsche zur Echinger Baulandpolitik für die nächste Legislaturperiode. Wir haben immer ein offenes Ohr für Sie.

Berthold Manke (FDP): @Irena Hirschmann: Die Kunst für mich ist es, attraktive Freiflächen für die gemeinschaftliche Nutzung bei den Planungen zu berücksichtigen und dann auch umzusetzen. Ich mag vor allem da gerne wohnen, wo ich mich wohl fühle. 

Berthold Manke (FDP)
: Zwischenfazit: Was sagt uns dieser Chat? Nur gemeinsam werden wir die zukünftigen Anforderungen meistern können. Keiner hat die Weisheit für sich allein gepachtet und durch eine vielseitige Diskussion ergeben sich erst stimmige gesamthafte Lösungsansätze. Für den 10.03. möchte ich mich aus beruflichen Gründen für den Chat entschuldigen. Besten Dank an Herrn Bachhuber für diese prima Initiative. Ich wünsche allen ein schönes erholsames Wochenende.

Sylvia Jung (BfE): Auch ich verabschiede mich aus dem heutigen Chat. Das Thema ist so umfangreich, dass wir es mit den zukünftigen Gemeinderäten weiterdiskutieren sollten.

Gertrud Wucherpfennig (SPD): Übrigens: Alle diese wichtigen Themen können wir gerne morgen noch vertiefen, beim Weltfrauentag am Bürgerplatz. Ab 10 Uhr mit Kaffee, Spielen für Kinder, bedarfsgerechte Betreuung für Herren durch Männer und allen Kandidatinnen der SPD!

Michaela Holzer (BfE): Einen schönen Abend und bis Montag, 17.00 Uhr.

Carsten Seiffert (SPD): @Bertram Böhm: Selbstverständlich ist es die Schuld der SPD, dass die CSU und die Freien Wähler die gute Politik blockieren, die die SPD früher betrieben hat. Wer sollte auch sonst Schuld sein?

Florian Bayer (FW): Liebe Bürgerinnen und Bürger, die sich uns bietenden Chancen für Eching müssen ganzheitlich und vernetzt angegangen werden! So sind auch die anstehenden Entscheidungen für die zu entwickelnden Wohngebiete nicht isoliert zu bewerten! Das wäre mit Sicherheit zu kurz gedacht. Wir haben unsere Vision für die Zukunft Echings daran konsequent ausgerichtet. Eching braucht attraktiven Wohnraum, um nachhaltig wachsen zu können. Dabei sind die Bedürfnisse von uns Einwohnern oberste Vorgabe für unser Handeln. Im Zusammenspiel mit unserem realisierbaren Verkehrsentwicklungsplan, den Ideen für die Integration von Neubürgen, einer stärkeren Unterstützung der Vereine sowie intensiverer Jugendförderung und einem zukunftsfähigen Energiekonzept, können wir diese Vision erreichen! Das Ganze muss auch finanzierbar und innerhalb unserer Möglichkeiten liegen! Auf unserer Internetseite (www.frei-in-eching.de) oder am Montag um 20:00 im Huberwirt, werden wir das multimedial erläutern. Wir freuen uns, wie in Günzenhausen und Dietersheim, auf einen zahlreichen Besuch!

Leon Eckert (Grüne): Fahrradwegkonzepte sind genau das Auto-zentrierte Denken, das ich anprangere. Um einen Wandel hebeizuführen, müssen die Fahräder auf die Straße. Gleichberechtigt mit den Autofahrern!

Carsten Seiffert (SPD): Zusätzliche bauliche Entwicklung wird sinnvollerweise im Hauptort am ehesten Richtung Westen erfolgen. Es macht natürlich überhaupt keinen Sinn, ausgerechnet Splittersiedlungen wie etwa den Geflügelhof weiterzuentwickeln, die extrem weit von gemeindlichen Einrichtungen entfernt sind.

Irena Hirschmann (BfE): Zur Ortsmitte in Eching: Als ich vor vielen Jahren den GR Bartl bat, das „Weimer“-Grundstück für die Gemeinde zu sichern, meinte dieser, es sei nicht die Aufgabe der Gemeinde, Grundstücke anzukaufen. Schade, dass diese Chance ein für alle Mal weg ist.

Oliver Schlenker (FW): In Sachen Grünflächen: Wer  die Debatten um die Grünflächen im Baugebiet Eching West verfolgt hat, weiss, dass die FW-Fraktion massiv um einen durchgehenden Grünzug von Ost nach West gekämpft hat. Sich gegen eine, in der Nutzung stark eingeschränkte, Ausgleichsfläche im Westen gewehrt hat, und dafür eine nutzbare Grünfläche anstrebte und ein durchgängiges Radwegenetzt erwirkt hat. Es ist für uns von größter Bedeutung, die Neubaugebiete als Lebensraum zu entwickeln.

Patrick Mücke (FW): Wir möchten allen Echinger Bürgern einen schönen Abend und ein schönes Wochenende wünschen. Bitte geht zur Wahl, jede Stimme zählt.

Damit ist der Chat für heute beendet. Der nächste Wahl-Chat auf der echinger-zeitung.de ist am Montag, wieder um 17 Uhr live online.

Hier geht es zu den bisherigen Wahl-Chats
vom Mittwoch: Warum braucht es sieben Listen?
vom Donnerstag: Südumgehung, Westerschließung, Nordumfahrung...: Verkehrspolitik

(Die Chat-Regeln: Jede Gruppierung ist selbst dafür zuständig, ob, wie, wie schnell, wie ausführlich und wie engagiert sie sich am Chat beteiligt. Ebenso bleibt völlig frei, wer antwortet. Jeder Beitrag wird unbearbeitet - bis auf erkennbare Tipp- oder Kommafehler - in Echtzeit online gestellt.
Der besseren Verständlichkeit wegen liest sich der Chat von oben nach unten, also der aktuellste Beitrag steht immer unten.)

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