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ORTSGESCHEHEN

Wie marode ist das Rathaus?

Eine Analyse des 40 Jahre alten Rathauses hat massive Schwächen der Statik aufgezeigt und verschiedenen Nutzungen, wie sie derzeit gang und gäbe sind, schwer in Frage gestellt. So schlecht findet der Gemeinderat sein Rathaus allerdings gar nicht; jetzt soll eine zweite Meinung eingeholt werden.
Eine Sanierung des Rathauses ist seit Jahren überfällig. Im internen Fahrplan der Gemeinde steht dieses Projekt nach Neubau der Kinderhäuser und Umbau der Feuerwehr als nächstes auf der Agenda. Eine erste Bestandsuntersuchung dazu hat nun einigermaßen alarmierende Ergebnisse erbracht.
Zwar sei das Gebäude seinerzeit hochwertig und absolut konform mit allen Vorschriften erstellt worden, doch heutigen Normen halte es nicht mehr stand. So sei etwa das Foyer vor dem Sitzungssaal im ersten Stock für eine Belastung aus öffentlich zugänglicher Nutzung nicht geeignet. Weitere Statikprobleme werden ebenso aufgelistet wie größte Bedenken über mögliche Wassereinbrüche durch das hohe Grundwasser.
Ohne Beanstandungen blieb hingegen eine Analyse möglicher Gebäudeschadstoffe, die mit einiger Besorgnis erwartet worden war. Im laufenden Betrieb gebe es keinerlei Ansätze für irgendwelche gesundheitsschädlichen Einwirkungen, so die Analyse, und auch bei Bauarbeiten sei nicht mit außergewöhnlichem Entsorgungsbedarf belasteter Materialien zu rechnen.
Die geäußerten Bedenken bezüglich des Grundwassers hielt Bürgermeister Josef Riemensberger für vollkommen überzogen, was ihn in Konsequenz auch verleitete, die Aussagen zur Statik ebenso etwas zu relativieren. Bevor man eine Millionen teure Sanierung auf diese möglicherweise zu vorsichtige Einschätzung gründe, wolle er lieber eine zweite Meinung einholen. Dies beschloss der Bauausschuss des Gemeinderates einstimmig.
Allerdings wiesen mehrere Gemeinderäte auch bereits darauf hin, dass die Einschätzungen immerhin einen Plan B notwendig machen würden. Der Bürgermeister und die bisherigen Überlegungen seien doch arg auf eine Sanierung fixiert, monierten Dieter Migge, Otmar Dallinger und Barbara Schefold, mindestens als alternative Überlegungsgrundlage müsse aber auch mal ein Neubau zur Debatte gestellt werden. Riemensberger sagte eine derartige Kalkulation zu, schloss aber kategorisch aus, ein mögliches neues Rathaus an einem anderen Standort zu errichten.

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