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ORTSGESCHEHEN

Der Weg zur Straße wird mit Gutachten gepflastert

Die neue West-Erschließungsstraße für Echings aktuelle und potentielle Ortsentwicklungsflächen will jeder. Seit über 20 Jahren steht die Trasse als konkrete Zielvorstellung in allen Planungspapieren der Gemeinde und in dieser Zeit, bevorzugt in Wahlkämpfen, hat jede Gruppierung irgendwann mal darauf hingewiesen, diese Straße zu wollen, und kann sich im Bedarf stets darauf berufen.
Auch jetzt – Kommunalwahlkampf – wollen sie wieder alle wollen. Dass seit über 20 Jahren aber dennoch nichts geschieht, liegt dann jeweils im Detail verborgen.
Zwei Gutachten haben mittlerweile belegt, dass der zu erwartende Verkehr aus dem gerade anstehenden Neubaugebiet Eching-West vom bestehenden Straßennetz durchaus bewältigt werden könne. Die SPD, die eine Erschließungstraße – siehe oben - will, wollte dazu weiterhin gutachterlich prüfen lassen, ob der künftige Verkehr aus dem Neubaugebiet plus des bereits bestehenden Verkehrs im westlichen Ortsteil eine Erschließungstraße rechtfertigen würde.
Der Antrag wurde vor einem Jahr eingereicht und vom Gemeinderat einmütig akzeptiert. Das Gutachten, das von Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) anschließend in Auftrag gegeben wurde, geht auf diese Fragestellung jedoch nicht in dem Maße ein, wie die SPD dies gefordert hatte.
Als die SPD dies moniert hatte, sagte Riemensberger zu, eine entsprechende Analyse nachzureichen. Jetzt legte er dem Gemeinderat die Vorbereitung für ein neues Gutachten vor – und das sieht eine perspektivische Analyse für Eching in den nächsten Jahrzehnten vor.
Damit ziele der Bürgermeister nun zum dritten Mal an dem vom Gemeinderat beschlossenen SPD-Auftrag vorbei, rügte Barbara Schefold (SPD). Die Zielsetzung des Vorstosses der Genossen sei gewesen, „die Erschließungsstraße jetzt im Verfahren zu halten“, erinnerte sie. Das Vorgehen des Bürgermeisters verschiebe die Trasse jedoch wieder auf eine Perspektive von Jahrzehnten. Subtext des SPD-Antrages war gewesen, über ein Gutachten, das den Bedarf der Straße rechtfertigt, die rechtlichen Grundlagen für den Ankauf des nötigen Straßengrunds zu schaffen.
Riemensberger rechtfertigte sich, dass in seiner Sicht eine Analyse des Ist-Zustandes zu kurz gesprungen sei: „Ob wir damit unsere Aufgabe gerecht werden?“ Eine Erschließungsstraße müsse auf die Perspektive der nächsten Jahrzehnte gedacht werden.
Die SPD sah hingegen in der Eröffnung einer Perspektivdiskussion „ein reines Ablenkungsmanöver“, wie Edmund Conen schimpfte. „Wahlkampfgeplänkel“, tat Riemensberger dies ab, was allerdings Schefold nicht akzeptierte; der Antrag sei vor über einem Jahr eingebracht worden und damit fern jeden Wahltermins. Dass ein Nachhaken dazu immer noch nötig sei, könne nicht dem Antragsteller angelastet werden.
Einmal mehr sagte der Bürgermeister schlussendlich zu, das beschlossene Gutachten anzufordern.
 
(hierzu ist ein Guidomail eingegangen)

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