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ORTSGESCHEHEN

Gemeinderat zahlt Rechnungen am Feuerwehrhaus nicht mehr

Das Feuerwehrhaus wird immer teurer - und der Gemeinderat immer sauerer. Weitere nachträgliche 116.000 Euro wurden nun von einer Baufirma in Rechnung gestellt. Der Bauausschuss des Gemeinderates hat sich nun rundweg geweigert, die Zusatzkosten abzunicken. Stattdessen will man nun eine Einzelrechnung sehen und dann über jeden einzelnen Posten gesondert befinden, ob er den normalen Unwägbarkeiten einer Baustelle geschuldet sei und damit beglichen werden müsse, oder ob Planungsfehler vorlägen.
Nach Dutzenden von nachträglichen Rechnungen über Monate sollte eine Zwischenbilanz zum Start des neuen Gemeinderates einen Schlussstrich ziehen und alle Ausgaben plus der noch erwartbaren Nachträge bilanzieren. Dieser Kassensturz ergab ein erwartetes Kostenvolumen von 6,47 Millionen Euro. Freigegeben hatte der Gemeinderat das zunächst unter vier Millionen Euro diskutierte Projekt mit einem Kostenvolumen von 5,5 Millionen Euro.
Seit dem Kassensturz sind freilich in jeder Sitzung erneut Nachtragsrechnungen aufgeschlagen. Ohne weitere Erläuterungen nannte Bürgermeister Joser Riemensberger im August ein abzusehendes Rechnungsergebnis von knapp sieben Millionen Euro. Nach der Sommerpause folgte nun die nächste Nachtragsrechnung, die allerdings schon so lange vorliegt, dass sie teilweise im Kassensturz vom Mai bereits berücksichtigt war.
"Jeden privaten Bauherrn hätte es schon lange zerrissen", schimpfte Anette Martin, "finanziell und seelisch". Sie zeigte sich verwundert, dass die Nachträge immer weiter anhielten, obwohl der Bürgermeister seit langem zusage, "stärker drauf zu schauen" und er sich doch stets als ausgewiesener "Baufuchs" darstelle. Riemensberger sagte, er habe bei den zahlreichen Echinger Baustellen "noch nie mit solchen Fehlern umgehen müssen".
Der frühere Bauleiter des Projekts habe "total versagt", rügte er, die Gemeinde habe ihn "von der Baustelle verwiesen". Seit der jüngsten Präsentation der Nachträge ist ein anderer Bauleiter im Einsatz. Dennoch sei es "schwierig, wenn eine Baustelle mal so verfahren ist", sagte der Bürgermeister. Man habe in der Vergangenheit aber "bewiesen, dass man es auch anders machen kann".
Während Otmar Dallinger die Debatten als müßig abtat, da alle Arbeiten geleistet seien und der Gemeinderat gar nicht anders könne als sie auch zu bezahlen, forderte Georg Bartl einmal mehr ein Signal. Er sei nicht mehr bereit, erwiesene Planungsfehler zu bezahlen. Mit der Einzelauflistung sollen diese Pannen nun separiert werden.

(hierzu ist ein Guidomail eingegangen)

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