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ORTSGESCHEHEN

Die Zukunft des Rathauses

Hst eigentlich irgendwer überlegt, die Volksschule abzureißen, als für das 40 Jahre alte Gebäude an der Danziger Straße eine Sanierung notwendig wurde? Oder das Bürgerhaus durch einen Neubau zu ersetzen, als hier Reparaturarbeiten notwendig wurden?
Der Verdruss mit dem Feuerwehrhaus aber hat den Gemeinderat jetzt ganz sensibel werden lassen, wenn es um Altbausanierung geht, frei nach der alten Spruchweisheit: "Hast viel Geld du und bist dumm, kaufst ein altes Haus und baust es um".
Beim Feuerwehrhaus gab es in der Tat die Variante, das Haus neu zu bauen, und zwar an anderer Stelle; diese Alternative war zwar primär nicht wegen möglicherweise problematischer Altbausubstanz vorgeschlagen worden, sondern um einen einsatztechnisch optimaleren Standort zu erschließen. Aber angesichts der Kostenexplosion jetzt wären manche sicher ganz froh, wenn man einen etwas planbareren Neubau hätte.

Bei der überfälligen Ertüchtigung des Rathauses wird die Standortdebatte nun ganz intensiv geführt, weil sich mit den "Bürgern für Eching" schon eine Ratsgruppierung für einen Abriss und Neubau ausgesprochen hat. Und auch sie argumentieren nicht nur mit der Altbauproblematik, sondern möchten mit einer neuen Situierung des Rathauses den Ortskern neu gestalten und aufwerten.
Demgegenüber steht ein Bürgermeister, der Worte wie "Bestandspflege" und "Mittelbewirtschaftung" öfter im Mund führt als "Guten Morgen" oder "Mahlzeit", und folglich überhaupt nichts mit einem neuen Standort anfangen kann. Das war schon beim Feuerwehrhaus so, wo Riemensberger nicht im Ansatz an eine Veränderung dachte, und wirkt beim Rathaus bislang auch so.

Das Rathaus sanieren? Das Haus abreißen und an gleicher Stelle neu bauen? Das Haus abreißen und neben dem Bürgerhaus neu errichten? Der Gemeinderat hat eine große Aufgabe vor sich. Jenseits parteipolitischer Positionierungen und einem tiefsitzenden Beharrungswillen des Bürgermeisters gibt es in der Tat sehr gute Argumente für alle Ansätze. 
Auf die Kosten der jeweiligen Varianten wird viel ankommen. Doch hinter den Gutachten, mit denen jetzt die Frontlinien markiert werden, sollte sich der Gemeinderat nicht verschanzen. Ich prophezeie hier mal, dass jedes Gutachten, das von Bürgermeister Riemensberger in Auftrag gegeben wird, tendenziell für eine Rathaussanierung sprechen wird, genauso wie ein Gutachten, das von Sylvia Jung (Bürger für Eching) finanziert wäre, den Abriss nahelegen würde.

Eine sachliche Diskussion mit offenem Ende wäre der Bedeutung der Entscheidung angemessen. Die Entscheidung wird dann knifflig genug.

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