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ORTSGESCHEHEN

Anlieger müssen nach Firmencrash mitzahlen

Anlieger müssen nach Firmencrash mitzahlen

Eine Dauerbaustelle im Ortskern ist derzeit die Hinterlassenschaft eines kollabierten Bauträgers. Vor der Fertigstellung einer neuen Häuserzeile hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Während die Käufer nun teilweise noch um die Fertigstellung ihrer künftigen Wohnungen ringen müssen, treffen finanzielle Konsequenzen jetzt auch das Rathaus und die Anlieger, die in der Nachbarschaft wohnen.
Das Neubauvorhaben mit fünf Häusern liegt zwischen Daitenhauser und Bahnhofstraße in zweiter Reihe. Die Zufahrt erfolgte über einen Kiesweg von der Daitenhauser Straße her, der dann ab der Baustelle als Fußweg zur Bahnhofstraße weiter führt. Mit dem Bauträger war vertraglich geregelt, dass der Kiesweg auf seine Kosten als Erschließungsstraße für die Wohnanlage ausgebaut wird.
Dies kann das Rathaus jetzt vergessen. Obwohl die Wohnungskäufer über den Gesamtpreis ihrer Immobilie diese Erschließung schon finanziert haben, wird der Vertrag nicht mehr erfüllt. "Aus der Konkursmasse ist dafür nichts zu holen", schildert Hubert Wittmann, zuständiger Abteilungsleiter im Rathaus.
Damit muss nun die Gemeinde die Zufahrt zu den neuen Häusern erstellen - und ist nach ihrem geltenden Recht dazu verpflichtet, daran die Anlieger zu beteiligen. Somit müssen nun auch jene Hauseigentümer mitzahlen, deren Parzellen irgendwie an diese Stichstraße grenzen, auch wenn sie von der Aufwertung des bisherigen Trampelpfades nichts haben. "Es ist eine sehr unglückliche Situation", bedauert Wittmann.
Bei einer Besprechung vor kurzem wurde den betroffenen Anliegern die Sachlage bereits erläutert, was zu wenig geneigten Reaktionen geführt hatte. In den nächsten Tagen soll es eine erneute Zusammenkunft geben, bei denen die Gemeindeverwaltung dann überschlägige Zahlen präsentieren will, was auf die einzelnen Grundstücke zukommen könnte. "Wir wollen eine Lösung finden, die für alle erträglich ist", versichert Wittmann.
Eine weitere Konsequenz des Firmenchrash ist es, dass der beliebte Verbindungsweg zwischen Bahnhof- und Daitenhauser Straße nun seit Monaten gesperrt ist. Solange an den Häusern noch gebaut werde, könne die Gemeinde den Weg nicht freigeben, hieß es auf entsprechende Beschwerden dazu jüngst im Gemeinderat.

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