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ORTSGESCHEHEN

Viele Gedanken um einen 'ganz besonderen Schatz'

Viele Gedanken um einen

Die Ideen und Ansätze für die Entwicklung des Hollerner Sees sind jetzt gebündelt im Rathaus zu sehen. Bis 21. Februar sind im Foyer die Entwürfe des Plangutachtens ausgestellt, zu dem drei Landschaftarchitekturbüros ihre Skizzen abgegeben haben.
Bei der Ausstellung liegt auch ein Fragebogen, mit dem Ansichten zu den Plänen ans Rathaus gemeldet werden können. Vor dem Plangutachten hatte es schon eine Bürgerwerkstatt zum Hollerner See gegeben, dessen Resultate den Planern an die Hand gegeben worden und somit auf diesem Weg in die Pläne eingeflossen seien, hieß es.
Mit den Plänen habe man "einen Stand erreicht, auf den man aufbauen kann", sagte Bürgermeister Sebastian Thaler zur Eröffnung am Dienstag und versprach "ein tolles neues Erholungsgebiet". Freilich deutete er auch "noch einige Hürden an, die zu überspringen sind", und das wurde gleich bei der Präsentation der Pläne deutlich.
Mit der Ansiedlung einer Seesauna am Nordwestufer des Sees können sich einige in Eching ebensowenig anfreunden wie der Stadtrat Unterschleißheim. Sepp Holzer, Mitglied der "Bürger für Eching", regte mindestens eine Verlegung eines möglichen Saunastandorts ans Südufer an, da wo bereits Gaststätte und vor allem 600 Parkplätze mit der Zufahrt zum Seegelände liegen. Hierzu wären freilich größere Immobilientransaktionen nötig, für die Thaler noch keine große Bereitschaft erkennen ließ.
Beim zweiten Konfliktpunkt, dem möglichen Rechtsstreit mit Unterschleißheim um die Echinger Bauleitplanung für den See, signalisierte er einmal mehr, dass mindestens im Binnenverhältnis der beiden Bürgermeister bestes Einvernehmen herrsche, so dass er überzeugt sei, "das gemeinsam hinzukriegen".
Planer Robert Wenk vom Freisinger Büro "ver.de", dessen Entwurf von der Jury der drei Plangutachten zur Weiterbearbeitung empfohlen worden war, erläuterte die Vorstellungen als "robustes Gerüst" für anstehende Detailplanungen. Der gedankliche Ansatz sei gewesen, "den Münchner Norden als Gesamtraum zu betrachten". Speziell mit den Heideflächen, deren als europäisches Naturerbe geschützter Teil mit dem Mallertshofer Holz unmittelbar an den See grenzt, liege hier "ein ganz besonderer Schatz", schwärmte Wenk.
Der "ver.de"-Entwurf greift daher mit Sichtverbindungen immer wieder in die umgebende Landschaft aus und der Übergang zur Heide soll gar mit einer aufgeschütteten Aussichtsrampe und einer Brücke über die Staatsstraße angelegt werden. Unbedingt zur Integration in das Konzept empfohlen wurden von der Jury aus de beiden anderen Plänen etwa eine Brücke über den Hollerner See, ein Kunst- und Naturpfad zur Erklärung des Geländes oder die Anlage von Kiesinseln am Flachufer.
Um den Fragebogen zur Ausstellung gab es unmittelbar anschließend im Gemeinderat das nächste Scharmützel. Georg Bartl (CSU) rügte es, dass dieser Fragebogen "so klammheimlich" aufgelegt worden und nicht im Gemeinderat vorbesprochen worden sei. Thaler sagte, der Fragebogen sei spontan "am Nachmittag vor der Eröffnung zusammengebastelt worden". Er könne jedoch nicht erkennen, dass mit den Fragen "etwas gesteuert" würde, daher sehe er das "nicht so kritisch".
Die Entscheidung über die Komponenten und die Grundsatzentscheidung über die Ansiedlung einer Seesauna und eines Caravan-Stellplatzes im Südosten des Geländes trifft der Gemeinderat. Nachbar Unterschleißheim war in der Jury über die Plangutachten vertreten, die Planungshoheit zur Entwicklung des Sees obliegt aber einzig dem Echinger Rathaus.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)

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