ORTSGESCHEHEN

Feuerwehrhaus kostet jetzt 6,47 Millionen Euro

Mit einem geplanten Eröffnungstermin im Juni und erwarteten Baukosten von 5,5 Millionen Euro ist das Rathaus in die Sanierung des Feuerwehrhauses gestartet. In Betrieb genommen werden soll das neue Gebäude nun im Oktober, die Kosten werden voraussichtlich auf 6,47 Millionen Euro klettern. Diese Zwischenbilanz auf der Zielgeraden zog Architekt Oswald Kummert am Dienstag im Bauausschuss des Gemeinderates, wohin ihn Bürgermeister Josef Riemensberger zum "Rapport" zitiert hatte.
Das Rathaus war wegen der zunächst erwarteten Umbaukosten von unter vier Millionen Euro mit einer lokalen Ausschreibung in das Projekt gestartet. In der Planungsphase zeichnete sich dann aber ein größeres Volumen ab und der Architekt musste europaweit ausgeschrieben werden, wobei Kummert zum Zuge kam.
Er legte fachlich bedingte Änderungen vor, anhand derer die Kostenberechnung zum Baustart bei 5,5 Millionen Euro angelangt war. Die Vergabesumme addierte sich dann aber auf 5,87 Millionen Euro. Dies liege in der derzeit horrendenen Preissteigerung der Branche begründet, erläuterte Kummert.
Als entscheidendes Malheur der Baustelle bezeichnete er den Rekordpegel des Grundwassers, der im Frühjahr 2013 aufgetreten sei. Dieses nicht kalkulierbare Ereignis habe sechs Wochen Verzögerung und 223.000 Euro Mehrkosten verursacht. Neben den Kosten für die Wasswerhaltung habe auch ein nicht erwartbarer Bodenaustausch unter dem Hallenneubau mit 30.000 Euro massiv zu Buche geschlagen und veränderte Statikanforderung in der Fahrzeughalle nach einer Umplanung mit rund 100.000 Euro.
Georg Bartl rügte im Ausschuss, dass der Gemeinderat vom Bürgermeister nicht in die inhaltlichen Details der Ausschreibungen einbezogen worden sei. Nun müsse man seit Monaten Nachtragsaufträge abnicken, ohne ein Gefühl dafür zu haben, ob die gewählte Ausstattung auch nötig sei. Architekt Kummert versicherte, das Haus enthalte "keinen Luxus".
Riemensberger monierte als großen Mangel der Baustelle "die schlechte Koordination aller Beteiligten", für die der Architekt Verantwortung trage. Fast jede Firma habe daher mehrmals anfahren müssen, was auch ins Geld gehe. Er forderte nun, die Baustelle "geordnet zu Ende zu bringen".