ORTSGESCHEHEN

Dach am Feuerwehrhaus ist vertrauenswürdig

Das Dach des Feuerwehrhauses ist marode – auf dem Papier. Das Rathaus will sich jedoch in der Problembaustelle kein neues Problem schaffen und toleriert die Mängel. Einstimmig wurde entschieden, im weiteren Baufortgang nicht alle Normen klassischer Baukunst anzulegen, sondern auf die Stabiltät der über 30 Jahre alten Anlage zu vertrauen.
Das bestehende Feuerwehrhaus soll nach vollendetem Anbau komplett umgebaut werden. Das Dach zu verändern oder gar zu ersetzen, war aber nie Thema, da es damit nach Darstellung aus dem Rathaus nie Probleme gegeben habe. Für eine neue innere Nutzung sollen aber auf dem Norddach Gauben aufgesetzt werden. Und die damit beauftragte Firma hat diese Arbeit nun verweigert mit dem Hinweis, dass dies am bestehenden Dach nicht DIN-gerecht zu leisten sei.
Ein eingeschalteter Baugutachter bestätigte diese Sichtweise. Das alte Dach habe habe so viele Risse im Unterdach, dass es nicht mehr funktionsfähig sei und die Gauben folglich nicht korrekt angebracht werden könnten. Vielmehr müsse das komplette Dach erneuert werden.
Bürgermeister Josef Riemensberger sah dies jedoch grundlegend anders und überzeugte auch den Bauausschuss des Gemeinderats von seiner Sichtweise. Die Feststellung der Schäden durch den Sachverständigen sei korrekt, aber in seiner Sicht irrelevant, urteilte der Bürgermeister. „Die Schäden, vor denen er warnt, hätten in den letzten 25 Jahren auch schon kommen können“, argumentierte er.
Dass Probleme aber ausgeblieben sei, wertete er als Indiz, dass die Dachkonstruktion trotz der Risse im Unterbau funktioniere. Folglich könne man zunächst weiter darauf vertrauen. „Kein Mensch hätte das Dach in Frage gestellt“, erinnerte Riemensberger.
Einstimmig entschied der Ausschuss, einen Gaubeneinbau zu fordern, der funktioniere, auch wenn dabei die DIN nicht eingehalten werde, was Bürgermeister wie auch Architekt als möglich bestätigten. Wenn die beauftragte Firma das nicht in dieser Form liefere, werde sie ersetzt.