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ORTSGESCHEHEN

Kanäle müssen kontrolliert werden

Müssen die Echinger Hausbesitzer ihre Abwasserkanäle teuer untersuchen und gegebenenfalls noch teurer reparieren lassen? Die turnusmäßige Kontrollpflicht, der der Abwasserzweckverband für Unterschleißheim, Eching und Neufahrn seinen Privatanschlüssen auferlegt, trifft demnächst Eching.
Die "Bürger für Eching" haben jetzt gefordert, diese Prüfungspflicht auszusetzen und mittelfristig ganz abzuschaffen. Mit der klaren Mehrheit der anderen Fraktionen hat der Gemeinderat die Thematik jedoch dem Verbandsrat des Abwasserzweckverbandes überlassen.
Diese alle zehn Jahre fälligen Prüfungen der Dichtigkeit haben vor Monaten bereits in Unterschleißheim begonnen und von dort werden schaurige Mären über hohe vierstellige Reperaturkosten kolportiert. Die "BfE" finden nun den Kontrollzwang grundsätzlich fragwürdig. Das bei undichten Leitungen eventuell aussickernde Abwasser stelle nach Expertenmeinungen keinerlei Gefahr für das Grundwasser oder den Boden dar, zitieren sie in ihrem Antrag mehrere diesbezügliche Publikationen. Die umgekehrte Gefahr, dass zu viel Grundwasser ins Kanalnetz eintrete und so die biologischen Klärvorgänge störe, sei beim Grundwasserstand der Region überhaupt nicht gegeben. Die Pflicht der Kanalkontrolle könne daher entfallen.
CSU, SPD, Freie Wähler und Grüne wollten sich jedoch auf eine inhaltliche Debatte gar nicht einlassen, sondern den Umgang mit der Frage dem Zweckverband überlassen, wo sie hingehöre. Dort werde aktuell ohnehin diskutiert, die bisher zehnjährigen Kontrollfristen nach dem aktuellen Turnus auf 20 Jahre zu verlängern, berichtete Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU).
Otmar Dallinger (Freie Wähler) verwies darauf, dass die Untersuchungen in Unterschleißheim eine Schadensquote von rund 20 Prozent erbracht hätten. Dies sei doch "ein deutliches Signal, dass Kontrolle wichtig ist". Die turnusmäßige Prüfpflicht sei damit eindeutig "im Sinne des Bürgers".
Bertram Böhm (Echinger Mitte) forderte, zumindest eine zentrale Prüfung über den Zweckverband zu organisieren. Der Verband fordere die Prüfung, argumentierte auch Sylvia Jung (BfE), überlasse die Hausbesitzer dann aber der freien Wirtschaft. Hier müsse zumindest "die schützende Hand draufgehalten werden".
Zudem sei "viel Aufklärung nötig". Riemensberger verwies darauf, dass die ersten Aufforderung zu Prüfungen an Echinger Privathaushalte wohl erst 2016 verschickt würden, nachdem 2015 zunächst das Gewerbegebiet Ost an der Reihe sei. Bis dahin bestehe noch reichlich Aufklärungsmöglichkeit.

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