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ORTSGESCHEHEN

Brandopfer haben Wohnungen, Tennis wird gespielt

Immer noch unklar ist die Brandursache beim Großbrand der Tennishalle am Muttertag. Nachdem jetzt ein Gutachten von Experten des Landeskriminalamts beauftragt wurde, könne sich die Analyse noch Wochen hinziehen, heißt es aus dem zuständigen Polizeipräsidium von Oberbayern in Ingolstadt. Hinweise aus der Nachbarschaft habe es überhaupt nicht gegeben, auch die Suche nach zwei möglichen Zeugen, zwei Jugendlichen, die am Sonntag in der Nähe gesehen wurden, ist bislang ergebnislos.
Die drei obdachlos gewordenen Mietparteien in dem Wohngebäude im Hallenkomplex haben mittlerweile allesamt wieder Unterkunft gefunden. Speziell aufgrund des großen Einsatzes von Miriam Gastl, der Sekretärin von Bürgermeister Sebastian Thaler im Rathaus, haben die vierköpfige Familie und die drei Frauen aus den beim Brand zerstörten Mietwohnungen nun in neue Wohnungen ziehen können.
"Die Gemeinde hat uns unbürokratisch unterstützt", freut sich Klaus Weweck, der Tennis-Abteilungsleiter des SCE. Im Verein seien "die Personen, die schon in der Vergangenheit immer zur Stelle waren, wenn es was zu tun gab, auch diesmal ohne Aufforderung zur Stelle gewesen", betonte er, "aber auch einige Leute, von denen ich es nicht erwartet habe, haben ihre Hilfe angeboten".
Der TSV Eching hatte unverzüglich nach der Katastrophe dem Nachbarverein seine Unterstützung zugesagt, was der SCE mit der Nutzung der Duschen in der einige hundert Meter entfernten TSV-Sportgaststätte an der Dietersheimer Straße auch angenommen hat. Fünf Tage nach dem Brand der Tennishalle hat der SCE am Pfingstwochenende die oberbayerischen Jugendmeisterschaften auf seiner Anlage ausgerichtet.
Am nächsten Wochenende stehen die Bayerischen Meisterschaften der Senioren in Eching auf dem Turnierplan, da werden Duschen relevanter sein als bei den Kids. Auch die Tennisclubs in Dietersheim und Mintraching hatten dem SCE sofort Hilfe angeboten. Durch den Ascheregen und den Flug von Brandresten waren anfangs auch sechs der 15 Freiplätze in Mitleidenschaft gezogen.
In der Halle hat der Verein 180 Abonnenten. Ihnen in der kommenden Wintersaison keinen Platz anbieten zu können, würde den Kundenstamm wohl radikal reduzieren. Daher holt die Gemeindeverwaltung gerade Angebote für eine provisorische Traglufthalle ein. Größtes Problem für die Übergangszeit werden die Sanitäreinrichtungen sein. Hier soll entweder weiter auf die Umkleiden der TSV-Fußballer oder die Dreifachhalle an der Dietersheimer Straße zurückgegriffen werden.
Die Versicherung der Gemeinde hat der Ruine mittlerweile Totalschaden attestiert. Die zu erwartende Versicherungssumme werde "eine ähnliche bis gleiche Halle" finanzieren, erwartet Bürgermeister Thaler. Die Pläne der gut 30 Jahre alten Halle lägen im Rathaus digital vor, so dass theoretisch "eine Kopie der alten Halle mit modernen Standards" erstellt werden könne. Wegen des Zeitwertverlustes könne freilich auch "eine einfachere Konstruktion" angesagt sein, so der Bürgermeister.
Nach den Sommerferien werde sich der Gemeinderat damit befassen müssen. Dieser Tage wird der Abriss der Ruine vorbereitet. Da den Wiederaufbau die Versicherung zahlt, ist die Gemeinde nicht an die üblichen Vergaberichtlinien gebunden. Ein Statikbüro erstellt für die Versicherung derzeit ein Gutachten, ob das Mietshaus zu retten wäre. Ob im wahrscheinlicheren Falle eines Abrisses auch dieser Bauteil wieder errichtet würde, sei noch offen, sagte der Bürgermeister.

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